Lebensschützer im Gegenwind

Stark umkämpfte Openair-Kirche vor der Abtreibungsklinik

Vor der UNO in Genf kämpft die Weltweite Evangelische Allianz derzeit dafür, dass medizinisches Personal Abtreibungen verweigern kann. Währenddessen erfährt eine Openair-Kirche vor einer Abtreibungsklinik in den USA kräftigen Gegenwind.
Startschuss für die neuen Openair-Gemeinden vor den Abtreibungskliniken (Bild: charismanews.com)
Ken Peters an einem Openair-Gottesdienst

Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) verteidigt in diesen Tagen in Genf das Recht auf Gewissensfreiheit. Wie die Nachrichtenagentur «idea Schweiz» berichtete, setzt sich die WEA vor der UNO dafür ein, dass medizinisches Personal aus Gewissensgründen Abtreibungen ablehnen kann. In einem Plädoyer erklärte Wissam al-Saliby, Vertreter der WEA, beim UNO-Rat für Menschenrechte in Genf, dass die Verweigerung einer Abtreibung nicht als «schädliches Verhalten» bezeichnet werden sollte. «Wir glauben, dass die volle Anerkennung von Religionsfreiheit und mehrerer anderer grundlegender Menschenrechte die Anerkennung des Rechts einschliessen muss, Leben im Mutterleib zu schützen und sich gegen die Beendigung dieses Leben mit Worten und Taten einzusetzen.»

Outdoor-Gemeinden vor Abtreibungskliniken

Zeitgleich entstehen in den USA neue Openair-Gemeinden – direkt vor Abtreibungskliniken. Startschuss dazu gab Pastor Ken Peters. Eigentlich lief zu diesem Zeitpunkt alles gut in seiner Kirche in Spokane (Bundesstaat Washington). Auf die Idee einer Openair-Gemeinde wäre er selbst nie gekommen. Doch während der Predigt eines Gastpredigers hatte er das Gefühl, dass Gott zu ihm spricht und ihn aufforderte, eine Outdoor-Tochtergemeinde zu gründen – und zwar direkt gegenüber einer Planned-Parenthood-Abtreibungsklinik.

Eine völlig verrückte Idee… «Ehrlich gesagt begann ich sofort zu zweifeln, nachdem ich die Ankündigung gemacht hatte. Ich hatte Angst!» Trotzdem wurden die Vorbereitungen getroffen und zwei Monate später, im Oktober 2018, fand der erste Gottesdienst statt. «Ich rechnete damit, dass meine Frau und vielleicht 20 Leute auftauchen würden – vielleicht aus purem Pflichtgefühl auch noch ein paar Älteste und Diakone... Aber am Ende kamen 175 Leute zum ersten Gottesdienst!» Es wurde gesungen, gebetet und gepredigt.

Starker Gegenwind

Bis heute finden regelmässig Gottesdienste vor der Abtreibungsklinik statt. Dabei geht es Peters nicht darum, eine Protestaktion anzuführen. Vielmehr sehen er und seine Mitstreiter hinter dem ganzen Szenario einen geistlichen Kampf – und aus diesem Grund treffen sie sich genau an dem Ort. Diesen geistlichen Kampf bekommen sie von allen Seiten zu spüren. Das beginnt damit, dass die Besucher lange Strecken laufen müssen, weil ihnen die nahegelegenen Parkplätze verwehrt werden.

Vor kurzem wurde der Fall auch vor dem Stadtrat hitzig diskutiert. Der Grund: Der Geräuschpegel der Gottesdienste würde die Frauen in der Klinik stören. Das ist wohl auch nicht weiter erstaunlich, immerhin kommen mittlerweile um die 650 Besucher zu den Gottesdiensten. Allein der Lobpreis ist dann natürlich weitaus lauter, als wenn 20 Leute singen.

Auflagen wegen Geräuschpegel

Anfang März wurde nun entschieden, dass die Gemeinde sich zwar weiter vor der Abtreibungsklinik treffen darf, allerdings den Geräuschpegel runterschrauben muss. Trotz dieses Gegenwindes werden immer mehr Opendoor-Gemeinden vor Abtreibungskliniken in ganz USA gegründet. Das freut Pastor Peters natürlich sehr. «Ich denke, wir können die Wahrheit mutig weitergeben.»

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Datum: 10.03.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Charisma News / Idea Schweiz

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