Gegen Angst und Depression

Brasilien: Gartenzaun-Gottesdienst auf Bestellung

Lobpreis, Gebet und Andacht vom Bürgersteig aus, um die «Social Distancing»- Vorgaben zu wahren – das bietet eine kleine Gruppe der brasilianischen Chama Church täglich an. Die Reaktionen sind durchweg positiv.
Mitglieder der Chama Church veranstalten Gottesdienste vom Bürgersteig aus (Bild: impactoevangelistico.net)

Die Coronakrise hat Christen in aller Welt kreativ werden lassen – so auch einige Mitglieder der Chama Church in Manaos, Brasilien. Der Pastor der Gemeinde besucht zusammen mit einer Sängerin und einem Geigenspieler Familien, die zuvor per Telefon darum gebeten haben.

«Gebet an der Tür»

Vom Bürgersteig aus veranstalten sie einen kleinen Gottesdienst, singen, beten und geben eine kurze Andacht, um die Familien zu ermutigen. «Gebet an der Tür» nennt sich die Aktion.

«Unser Ziel ist, jeder Familie zu sagen, dass sie zwar isoliert ist, aber nie allein!», erklärt der Vorsitzende der Chama Church, Richard Mattos. Es gehe darum, den Leuten eine Botschaft des Glaubens, der Ermutigung und Unterstützung zu bringen und ihnen zu zeigen, dass jemand sie liebt und sich um sie sorgt. «Und dass es in den Momenten, in denen wir uns allein und deprimiert fühlen, einen Gott gibt, der in unserer Angst gegenwärtig ist.»

Soldaten im Kampf gegen Angst und Einsamkeit

Täglich geht die kleine Gruppe zu den Häusern, die zuvor telefonisch Interesse angemeldet haben. Sie fühlten sich wie richtige Soldaten inmitten eines Kampfes. «Es gibt viele Leute, die erschrocken sind, krank, deprimiert, arbeitslos und trostlos. Es herrscht Kriegsatmosphäre, eine beispiellose emotionale Verwüstung», so Mattos. Ihre Waffen seien dabei ein ermutigendes Wort, ein Gebet und gemeinsamer Lobpreis.

Mit ihrem Einsatz erreicht die Gemeinde nicht nur Gemeindemitglieder, sondern auch Leute anderer Kirchen, Denominationen und sogar Menschen, die keiner Religion angehören. Und die Menschen sind dankbar; gerade diejenigen, die an Covid-19 erkrankt und isoliert zu Hause sind, werden besonders davon berührt, dass Gott sich um sie kümmert.

Gebetsauto

Nach den Gartenzaun-Gottesdiensten fährt die kleine Gruppe in einem Auto – dem «Gebetsauto», wie sie es nennen – durch das jeweilige Stadtviertel. Von dort aus machen die Musiker weiter Lobpreis und ermutigen die Menschen, die ihnen zuhören. Sie bleiben allerdings nicht lange an einem Ort, um keine Anwohner zu erbosen, die für diese Botschaft vielleicht weniger offen sind.

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Datum: 19.05.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Impacto Evangelístico

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