Ein unerwartetes Geschenk für eine Kellnerin

Die erste Begegnung mit Bischof Eusebio Phelps, Pastor der New Faith Christian Church im Aussenbezirk von Atlanta, hatte sie am Telefon, als Phelps eine Bestellung aufgab. «Am Telefon war sie so freundlich gewesen, dass ich ihr, als ich später vor Ort für das Essen bezahlte, sagte, sie solle das Rückgeld behalten», berichtete der Pastor in einem Interview mit dem TV-Sender WXIA-TV.

Dann bemerkte er, dass sie hochschwanger ist. «Ich hatte plötzlich das Bedürfnis, ihr den Rest des Geldes zu geben, das ich im Portemonnaie hatte – es waren etwa 40 US-Dollar. Ich gab ihr das Geld und sagte, ich wolle sie einfach segnen, damit sie ihrem Baby etwas kaufen kann.» Die beiden kamen ins Gespräch und die Kellnerin erzählte dem Pastor, dass sie bereits im neunten Schwangerschaftsmonat sei und ihren Sohn Samuel nennen wolle.

Spendenziel: 1'000 USD

Phelps hatte selbst einen Sohn mit dem Namen – er ist vor sieben Jahren in Atlanta gestorben. «Zu Hause sprach ich mit meiner Frau und meinte: 'Ich möchte 1'000 USD Spenden sammeln, damit ich sie Hannah geben kann, so dass sie alles kaufen kann, was sie für das Baby braucht.» Über Facebook erzählte er seinen Freunden und Bekannten von dem Fall und vom Ziel, 1'000 Dollar zu sammeln.

Babyshower im Restaurant

Als er am nächsten Morgen nachschaute, waren das Spendenziel bereits überschritten – am Abend waren 6'500 Dollar zusammengekommen. Phelps organisierte eine Facebook-Liveübertragung für die Übergabe des Schecks, doch Hannah hatte genau an dem Abend frei. Mit Hilfe von Facebook-Kontakten wurde die Mitbewohnerin von Hannah ausfindig gemacht, welche die schlafende Kellnerin aufweckte und mit ihr zusammen zum Restaurant fuhr. Zum Zeitpunkt ihrer Ankunft lag die Spendensumme bereits bei über 12'000 USD… und es erwartete Hannah ein «Überraschungs-Babyshower».

«Gott legte es ihm aufs Herz»

Hill war völlig überwältigt. Sie lebt zurzeit mit einem Kind und der Mitbewohnerin zusammen und hat nicht viel Geld übrig, um sich auf die Geburt und das Baby vorzubereiten. «Es war viel los und ich bete eigentlich nicht oft», erzählt sie. «Ich bin nicht religiös, wurde nicht in der Kirche grossgezogen und gehe auch nicht oft dahin. Ich habe ewig keine Bibel mehr aufgeschlagen… aber in letzter Zeit habe ich immer wieder gebetet.» Und sie erklärte auch, dass sie durch die Grosszügigkeit all der Spender so berührt sei, dass sie gerne wieder eine Kirche besuchen wolle.

Von dem Geld hat sie sich mittlerweile ein Auto gekauft und möchte eine Wohnung mit dem Vater des kleinen Samuel mieten. Die New Faith Christian Church hat zudem zugesagt, ein Jahr lang die Kinderbetreuungskosten für beide Kinder zu übernehmen. Hill selbst habe niemandem von ihren finanziellen Problemen erzählt, auch nicht Phelps. Aber: «Gott wusste es. Er hat es ihm aufs Herz gelegt…»

Zum Thema:
Grosszügigkeit wird belohnt: Junge verkaufte X-Box, um Obdachlosen Decken zu kaufen
Studie belegt Aussage der Bibel: Neuroökonomen: Grosszügigkeit macht Menschen glücklicher
Noch 10 Tage bis G.O.D.: Die Kellnerin, die vom tiefen Frieden angesprochen wurde