Kaiser Konstantin und das Konzil von Nikäa

Inhaltsübersicht:
Konstantin


Machte das Bischofs-Konzil von Nicäa im Jahr 325 Jesus zum Sohn Gottes?
Nein. Schon das Neue Testament hält fest, dass Jesus Gottes Sohn ist. Von Beginn beteten ihn die Christen an, wovon Lobpreisungen und Briefeingänge zeugen (Philippus 2,11; Römer 1,4).

Als Jesus acht Tage nach seiner Auferstehung zu den Jüngern kam, konnte Thomas, der zuvor nicht an die Auferstehung geglaubt hatte, seine Hand in die verwundete Seite und die durchbohrten Handflächen von Jesus legen. Dabei rief er aus: „Mein Herr und mein Gott!“ (Johannes 20,28).

Im Brief an die Christen in Rom fasste Paulus den Glauben der ersten Generation zusammen. Dort erwähnt er die jüdische Abstammung von Jesus, „der Gott ist über alles, gepriesen in Ewigkeit“ (Römer 9,5). Nach dem Johannesevangelium war das Wort bei Gott, bevor es in Jesus Mensch wurde (Johannes 1,1-18).

Weitere Belege für den Glauben an die Gottheit von Jesus finden sich in vielen Texten der Kirchenväter, die lange vor Kaiser Konstantin lebten. Zu behaupten, dass bis zum Konzil von Nicäa (325 n. Chr.) Jesus nur als Mensch betrachtet wurde, ist barer Unsinn.
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Gibt es keine neutestamentlichen Texte aus der Zeit vor Kaiser Konstantin?
Doch. Natürlich gibt es sie. Wir haben viele Papyri aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr., die so genannten Bodmer- und Chester-Beatty-Papyri . Diese Papyri befinden sich heute in Cologny bei Genf (Bodmeriana) und in Dublin (Chester-Beatty-Museum). Sie enthalten grosse Teile des Neuen Testamentes und stammen eindeutig aus der Zeit vor Konstantin. Ein Vergleich dieser Papyri mit den Handschriften aus der Zeit Kaiser Konstantins und danach zeigen, dass es keine Zensur unter Konstantin gegeben hat. Der Inhalt der neutestamentlichen Botschaft, dass Jesus für unsere Sünden den Kreuzestod erlitten hat, ist in allen Handschriften der gleiche.


Liess Kaiser Konstantin Tausende von Handschriften vernichten?
Nein. In Wirklichkeit liess sein Vorgänger Kaiser Diokletian (284-305) bei harten Christenverfolgungen Bibeltexte in grossem Stile vernichten. Konstantin stiftete daher 50 Prachtbibeln auf Staatskosten für die Gemeinden, um die vernichteten Schriften teilweise zu ersetzen. Der Codex Vaticanus, eines der wichtisten Manuskripte des Neuen Testaments, könnte zu diesen konstantinischen Auftragsbibeln gehören.

Konstantin stellte das Christentum im Jahr 312 den anderen Religionen im Römerreich gleich und gab ihm in der Folge den Vorrang. Um 324/326 veröffentlichte er einen Erlass gegen die Sektierer, zu denen die Gnostiker gehörten. Ihre Zusammenkünfte wurden untersagt und ihre Versammlungshäuser konfisziert. Der zeitgenössische Kirchenhistoriker Eusebios erwähnt auch eine Verordnung, welche das Beschlagnahmen gnostischer Schriften ermöglichte (Handbuch der Kirchengeschichte II/1, Seite 7).
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Datum: 16.05.2006
Quelle: Jesus.ch

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