In den letzten zwei Jahren

Über 3'500 muslimische Flüchtlinge in Deutschland getauft

Mehr als 3500 Flüchtlinge mit muslimischem Hintergrund sind in den letzten zwei Jahren in Deutschland als Christen getauft worden, nachdem sie in diesem Land die Sicherheit haben, ihren Glauben an Jesus bekennen zu können. Das enthüllt eine idea-Studie, die in diesem Sommer durchgeführt wurde. Es gibt aber auch Kritik an zu schnellen Taufen.
Taufe im See (Symbolbild)
Pastorin Mahin Mousapour

Über 2'500 wurden in Freikirchen getauft: über 1'000 im Bund der Pfingstgemeinden in Deutschland. 850 Taufen wurden in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche verzeichnet und 700 im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten und Brüdergemeinden). Keine Angaben machten der Bund Freier evangelischer Gemeinden und die Evangelisch-Methodistische Kirche.

Viele waren schon Christen

Die evangelisch-lutherische Kirche in Württemberg verzeichnet die Taufe von 300 Ex-Muslimen, und die Schwesterkirche in Nordrhein-Westfalen taufte 200 in den letzten drei Jahren.

Die Kirchen halten fest, dass viele der Flüchtlinge sich schon in ihren Herkunftsländern wie Syrien, Irak und Iran bekehrt hatten, sich aber erst in Deutschland zu ihrem Glauben bekennen konnten. Viele der Getauften hatten sich in ihren Heimatländern in Hauskirchen versammelt, vor allem im Iran.

Mousapour: Nicht zu schnell taufen

Obwohl Pfarrer, die die Flüchtlinge tauften, versicherten, sie könnten «rein opportunistische Gründe» zur Taufe ausschliessen, vermuten die Behörden nach wie vor, dass Muslime Christen werden, um einer Abschiebung zu entgehen. Die aus dem Iran stammende Pastorin der freikirchlichen persischen Gemeinde «Neuer Bund» in Frankfurt am Main, Mahin Mousapour, die früher selbst Muslima war, plädiert darum dafür, Menschen mit muslimischem Hintergrund nicht zu schnell, sondern nur nach einer gründlichen Unterweisung im christlichen Glauben zu taufen.

In der Gemeinde «Neuer Bund» müssen die Konvertiten zunächst einen drei- bis viermonatigen Taufunterricht absolvieren. Wenn die Interessierten dann «immer noch Probleme mit der Wahrheit der Bibel» hätten, verlängere man die Kurse. Diese Vorgehensweise habe sich bewährt. Mousapour bezeichnete es als «ärgerlich», dass «immer öfter unsere Schützlinge von anderen Pfarrern gefragt werden, ob sie innerhalb der nächsten Wochen getauft werden wollen». Aufgrund der Angst vor Abschiebung sei es kein Wunder, dass die Flüchtlinge diesen Weg wählten und nicht mehr am Taufunterricht teilnähmen. Manchen Pfarrern gehe es nur um das Aushängeschild «Wir taufen Muslime». Mousapour: «Statt alles über Jesus Christus zu lernen, mit Liebe und Eifer für den dreieinigen Gott zu leben und die Lehre Jesu weiterzugeben, werden nur Geschwindigkeit und Anzahl der Taufen in den Mittelpunkt gestellt.»

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Datum: 12.10.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / idea D

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