Eine Balance im Sturm

Dienen wirklich alle Dinge zum Besten?

Einer der wohl bekanntesten Verse aus der Bibel, neben Johannes, Kapitel 3, Vers 16 und dem Psalm 23, ist Römer, Kapitel 8, Vers 28: «Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen.» Aber verstehen wir wirklich, was das bedeutet?
Nachdenkliche Frau

Wenn in der Bibel steht «alles trägt zum Besten bei», bezieht sich das nicht auf die Allgemeinheit. Es bedeutet nicht für jeden einfach «alles wird schon irgendwie gut». Nein, absolut nicht, manchmal wird alles sogar richtig schlimm. Es gibt Zeiten, in denen nichts Sinn macht.

Als der Apostel Paulus die Worte aus Römer, Kapitel 8, Vers 28 aufschrieb, meinte er damit diejenigen, die auf Jesus Christus vertrauen. Es ist ein Versprechen für ganz bestimmte Menschen: diejenigen, die Gott lieben. Wenn Sie Gott lieben, wenn Sie also Ihren Glauben auf Jesus Christus setzen und ihm als Ihren Herr und Retter vertrauen, dann gilt Ihnen dieses Versprechen, egal, was Sie gerade durchmachen.

Wissen, nicht vermuten

Der Vers beginnt mit den Worten «Eines aber wissen wir». Hier steht nicht «wir glauben», «wir hoffen», «wir vermuten» oder «wir wünschen uns»… Nein, «wir wissen»! Aber woher können wir das denn wissen? Die Antwort findet sich im Vers 32 desselben Kapitels, wo Paulus sagt: «Er hat ja nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle hergegeben. Wird uns dann zusammen mit seinem Sohn nicht auch alles andere geschenkt werden?»

Wenn ich in Versuchung stehe, an Gottes Liebe zu zweifeln, oder mich frage, ob die Dinge wirklich zu meinem Besten dienen, muss ich einen langen Blick ans Kreuz werfen und daran denken, dass Jesus seine Liebe zeigte, indem er dort an meiner Stelle starb. Nicht die Nägel hielten ihn am Kreuz, sondern seine Liebe, für Sie und für mich. Als Christ dürfen Sie wissen, egal, was Sie gerade durchmachen, dass alle Dinge zum Besten dienen denen, die Gott lieben. Weil Gott uns seine Liebe zeigte, indem er seinen Sohn Jesus schickte.

Ein guter Gott in einer bösen Welt

Nicht alle Dinge sind gut. Aber weil Gott gut ist, bewirken alle Dinge Gutes für diejenigen, die ihn lieben. Es gibt viele Dinge, die schlecht sind und immer schlecht sein werden. Römer 8, Vers 28 sagt nicht, dass Gott schlechte Dinge gut macht. Dort steht vielmehr, dass alle Dinge Gutes bewirken für die, die Gott lieben. Gott kann also etwas ursprünglich Böses nehmen, etwas das uns schaden sollte, und kann es in seiner Vorsehung irgendwie so machen, das es etwas Gutes in unserem Leben bewirkt. Aber das geschieht nur im Leben eines Christen.

Christen glauben nicht an reines Glück, wir glauben an Gottes Führung. Wir glauben nicht an Zufall, sondern an Vorsehung. Und wenn die Dinge sich für uns nicht zum Guten wenden, verfallen wir nicht in Panik, weil wir wissen, dass es keine «Unfälle» im Leben von Christen gibt.

Ich glaube, Christen sind die realistischsten Menschen, denn wir sehen, dass in unserer Welt böse Dinge passieren. Die Welt ist kein schöner Ort. Aber die gute Nachricht ist, dass wir einem sehr guten Gott dienen. In der Bibel steht (in Psalm 34, Vers 9): «Erfahrt es selbst und seht mit eigenen Augen, dass der Herr gütig ist! Glücklich zu preisen ist, wer bei ihm Zuflucht sucht.»

Was bedeutet «gut»?

Gott ist die letzte Instanz, die definiert, was gut und was böse ist. Und gut ist einzig das, dem Gott zustimmt. Wir denken oft, gut bedeutet, dass alles nach unserer Nase läuft. Gut bedeutet für uns grüne Welle bei den Ampelphasen, blauer Himmel, bezahlte Rechnungen und Gesundheit. Aber manchmal können auch Schwierigkeiten und Schweres gut sein, weil sie uns zu Gott ziehen. Mal ganz ehrlich: Wenn es uns gut geht, vergessen wir Gott schnell, beten nicht mehr so viel… Doch wenn wir am Tiefpunkt sind, fallen wir auf die Knie und suchen Gott. Das ist gut. Und Gott kann etwas, das schlecht erscheint, nehmen und helfen, dass es in uns etwas Gutes bewirkt.

Als mein Sohn Christopher bei einem Autounfall starb, dachte ich, dass sei das Ende meines Lebens. Auch heute tut es noch weh und wir vermissen ihn. Aber es gibt Dinge, die Gott zum Guten hat werden lassen. Er hat uns beispielsweise mehr Mitleid für andere geschenkt, die verletzt sind. Er hat uns einen Dienst geschenkt, mit dem wir Personen helfen, die einen geliebten Menschen verloren haben, insbesondere Kinder. Und es hat uns in unserem Glauben gestärkt und uns mutig Schritte gehen lassen, die wir sonst nicht gegangen wären.

Ja, jetzt erkenne ich, dass alles zum Besten dient – trotz der schlimmen Dinge hat Gott etwas Gutes geschaffen. Alles im Leben läuft durch Gottes Hand. Das schenkt uns eine Balance inmitten des Sturms, Glaube inmitten von Zweifel, Mut inmitten von Gefahr und Hoffnung inmitten der Verzweiflung: Gott hat die Kontrolle!

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Datum: 14.10.2019
Autor: Greg Laurie / Rebekka Schmidt
Quelle: harvest.org / Übersetzt und gekürzt von Livenet

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