Schlag gegen Christen

2024 schon 110 Gläubige verhaftet

Eine Familie hütet Kühe in Eritrea
Eritrea ist bekannt für seine harte Unterdrückung religiöser Minderheiten. Im vergangenen Jahr wurden 215 Christen verhaftet, darunter auch Kinder. Diese Welle hält auch 2024 an, sie ist Teil einer anhaltenden Verfolgung von Gläubigen im Land.

Laut «Release International» (RI), einer Organisation, die verfolgte Christen unterstützt, befinden sich derzeit insgesamt 400 Christen ohne Aussicht auf ein baldiges Gerichtsverfahren oder eine Anklage in Haft. Die meisten der kürzlich Verhafteten befinden sich im Gefängnis von Mai Serewa, einem Vorort der Hauptstadt Asmara, während andere auf verschiedene Haftanstalten im ganzen Land verteilt sind.

Sorge um Kinder

Besonders alarmierend ist, dass zwischen Januar und Mai dieses Jahres 110 Christen verhaftet wurden. «Die meisten von ihnen wurden aus ihren Häusern geholt – manche um drei Uhr morgens», berichtet Berhane Asmelash von «World Wide», ein Partner von RI, der selbst ein ehemaliger Glaubensgefangener ist.

«Bei der letzten Verhaftungswelle wurden einige Kinder zusammen mit ihren Eltern verhaftet, in einigen Fällen ist die ganze Familie im Gefängnis», so Berhane Asmelash, der heute in London lebt. «Wir machen uns grosse Sorgen um das körperliche und seelische Wohl der Kinder, von denen einige erst zwei Jahre alt sind. Dies ist völlig inakzeptabel und wir verurteilen diesen unmenschlichen Akt der eritreischen Regierung aufs Schärfste.»

Totalitäres Regime mit systematischer Verfolgung

Eritrea wird von einem stark zentralisierten, totalitären Regime unter der Kontrolle von Präsident Isaias Afwerki regiert. Im Jahr 2002 hat das Regime die meisten christlichen Konfessionen verboten. Christen werden routinemässig verfolgt und ohne Gerichtsverfahren inhaftiert. Einige von ihnen sitzen seit mehr als zwei Jahrzehnten hinter Gittern.

Das Land mit seinen 3,6 Millionen Einwohnern ist zu etwa gleichen Teilen christlich und muslimisch geprägt; jene Konfessionen, die offiziell gestattet sind, werden engmaschig überwacht. Eritrea wird oft als «Nordkorea Afrikas» bezeichnet. Selbst der eritreisch-orthodoxe Patriarch muss über die Schulter schauen.

Forderung nach Glaubensverleugnung

Laut «Release International» wurden einige Christen in Stahlcontainern in der glühenden Hitze der Wüste festgehalten; international bekannt wurde einst der Fall von Helen Berhane.

Viele wurden gefoltert und starben an den Folgen der Misshandlungen. Einige mussten ihren Glauben verleugnen, um freigelassen zu werden. Von Zeit zu Zeit erfolgen nach internationalen Kampagnen Freilassungen.

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Datum: 11.07.2024
Autor: Rachel Huston / Daniel Gerber
Quelle: Baptist Press / ergänzte Übersetzung: Livenet

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