Die Reise einer Drag-Queen

Er lebte schrill, bis seine Freunde zu sterben begannen

Sein Vater verliess die Familie, als Daniel zwei Jahre alt war. Sein Stiefvater – der in seinem Leben aufkreuzte bis er elf Jahre alt war – war ein gewalttätiger Alkoholiker. Seine Mutter war emotional instabil und depressiv. So brach Daniel Delgado aus und wurde im Laufe der Jahre zur Drag-Queen.
Daniel Delgado
Daniel Delgado

Als ob seine schwierige Kindheit nicht hart genug gewesen wäre, wurde Daniel Delgado in jungen Jahren auch noch sexuell missbraucht. Sein Bruder war «männlicher» als Daniel. «Er war der Stolz und die Freude meines Vaters und des späteren Stiefvaters. Er fand viel Akzeptanz. Ich fühlte mich oft zu anderen Jungen hingezogen, das war schwer für mich.»

Die Verwirrung der Geschlechter begann bereits in jungen Jahren. «Ich mochte es nicht, ein Junge zu sein und habe mir vorgestellt, ein Mädchen zu sein.» Daniel fühlte sich hoffnungslos. In der High School fing er an, sich mit anderen schwulen Jugendlichen zu treffen. Seine sexuellen Experimente fanden zuerst mit anderen Jungen und dann mit älteren Männern statt.

«Ich wusste nicht, dass es Missbrauch war»

«Als ich 14 Jahre alt war, schlief ich mit Männern. Ich wusste nicht, dass es sich dabei um Missbrauch handelte – aber diese Erwachsenen wussten das sehr wohl.»

Mit 16 Jahren wollte er sich das Leben nehmen. In dieser Zeit zog die Familie von Chicago nach Texas. Eine Nachbarin namens Patti beobachtete Daniel, wie er eines Tages aus dem Bus stieg und von anderen Kindern gehänselt wurde. Patti war Christin und betete in der Folge regelmässig für ihn.

Als Daniel gerade plante, sich sein Leben zu nehmen, klopfte Patti unerwartet an die Haustüre der Familie und fragte seine Mutter, ob er nicht mit in die Jugendgruppe ihrer Gemeinde kommen wolle.

Erster Kontakt mit Christen

Daniel ging mit. Auch für ihn wurde an diesem Abend gebetet. «Ich fühlte in diesem Moment eine solche Liebe und Fürsorge, dass ich weinen musste. Andere an diesem Treffen weinten ebenfalls.»

Daniel hörte in dieser Nacht das Evangelium, war aber noch nicht bereit, sein Herz und sein Leben Jesus zu übergeben. Als er nach Hause ging, waren die selbstmörderischen Gedanken verschwunden, aber es gab immer noch ein Loch in seinem Herzen …

Drag Queen Delgado

Mit 18 Jahren entschied er sich, als Frau zu leben. Er begann, an Drag-Queen-Wettbewerben teilzunehmen. «Ich habe versucht, mir einen Namen zu machen. Die Veranstalter sagten, ich erinnere sie an diese berühmte Drag Queen, die 1990 gewann.»

«Was ist mit ihm passiert?», fragte Daniel die Promotoren.

«Oh, weisst du, er ist gestorben.»

«Das ist schrecklich! Wie ist er gestorben?»

«Er war krank», sagten sie ihm.

Daniel begann nachzudenken. «Ich wusste nicht, dass ich ein so schnelles Leben führe. Das realisierte ich erst, als meine Freunde an HIV oder sexuell übertragbaren Krankheiten erkrankten oder von anderen Männern verprügelt wurden. Einige pumpten sich auch mit Drogen zu.»

«Ich wollte nicht, dass das meine Geschichte wird!»

Als Daniel 20 Jahre alt wurde, realisierte er, wie schon einige seiner Freunde krank wurden oder gestorben waren. Er schwor sich, dass dies nicht auch seine Geschichte werden sollte. Gleichzeitig sah er keinen Ausweg.

Gott zog in dieser Zeit weiterhin an seinem Herz und Daniel besuchte auch wieder die Gemeinde, in der er bereits einmal gewesen war. Er argumentierte mit ihnen, dass es keine Hoffnung für sein Leben gebe. «Sie beteten für mich und kümmerten sich um mich.»

Daniel kam zum Schluss: «Ich bin fertig. Ich habe alles versucht und es funktioniert nicht.» Und so entschied er sich dazu, es mit Gott zu versuchen. «Am Ende habe ich mein Leben dem Herrn überlassen.»

Das Ende des bisherigen Lebensstils

Jemand betete für ihn, dass die Liebe des Vaters auf ihn fallen möge: «Jetzt gehörst du zu Jesus. Gott liebt dich so sehr! Du wirst ein Botschafter für Ihn sein.» Daniels Herz begann zu überfliessen. «Ich weinte so sehr, dass es eine heilige Erfahrung war. Ich wusste, dass Jesus direkt neben mir stand. Ich konnte Gerüche in der Luft riechen. In meinem eigenen Wesen wusste ich es.»

Es war der Duft der Rose von Sharon. «Es war so schön. Ich war auf den Knien. Ich erinnere mich, dass ich auf dem Boden lag und mich vor dem Herrn niederwarf.»

Der Lebensstil, der ihn an die Schwelle des Todes gebracht hatte, fiel buchstäblich von ihm ab.

«Ich habe nie zurückgeschaut»

Nun feiert Daniel sein 17. Jahr mit Jesus. «Das Ziel war für mich seit diesem Moment der Veränderung immer, in Jesus zu wachsen und Gottes Freiheit zu erleben.» Er habe dadurch einen inneren Frieden gefunden. Und auch die sexuelle Orientierung habe sich gewandelt: «Ich fühle mich zu Frauen hingezogen und habe mich in eine Frau verliebt.»

Auch stellt er fest: «Ich wäre nicht hier, wenn die Gemeinde nicht für mich gebetet hätte.» Heute möchte er selbst sein Leben dafür einsetzen, andere verzweifelte Menschen aufzufangen und ihnen Hoffnung zuzusprechen.

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Datum: 15.11.2019
Autor: Mark Ellis / Daniel Gerber
Quelle: Godreports/ Übersetzung: Jesus.ch

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