Nur 64 Dinge besitzen

Einfaches Leben ist «extrem befreiend»

Vor 10 Jahren berichteten zwei Christen im «Magazin INSIST», über ihr Leben in Einfachheit. Ein einfaches Leben fasziniert heute auch über christliche Kreise hinaus, wie das Beispiel von Cédric Waldburger zeigt.
Cédric Waldburger (Bild: Facebook)

Das Foto in der Wochenendbeilage der CH Media vom 6. Juni 2020 zeigt Cédric Waldburger im Schneidersitz mitten in den um ihn angeordneten 64 Gegenstände, die er noch besitzt, nachdem er radikal aufgeräumt hat. Sie fanden in Reisetaschen Platz, mit denen er beruflich unterwegs war und in Hotels, bei Freunden oder kurzfristig gemieteten kleinen Wohnungen lebte. Waldburger bezeichnet sich als «Start-up-Investor, Entdecker und Essenzialist». Er lebe konsequent, bewusst und zielstrebig, sagte er der Zeitung. Er möge Selbstexperimente und liebe es, sich in extreme Situationen zu begeben.

64 Dinge genügen zum Leben

Sein Experiment mit 64 Besitztümern begann, als er sich eines Tages fragte: Wie viel brauche ich eigentlich, um glücklich zu sein? Auf die Frage, wie er sich seither fühle, antwortet er: «Extrem befreiend!» So würden ihm keine Besitztümer unnötig Energie rauben und er gewinne kreative Freiräume, um seine Zeit in Menschen oder Projekte zu investieren. «Denn» ..., so begründet er seinen Lebensstil: « ... wir bewegen uns in eine Welt voller Ablenkung, die davon abhält, uns den essentiellen Dingen zuzuwenden.»

In einem Blog verrät er, wie er sich immer wieder motiviert, seinen Prinzipien treu zu bleiben. Und er möchte damit auch Nachahmer gewinnen. Er hat dazu 12 Lebensbereiche definiert. Zur Zeit überlegt er sich, wie er auch seine Flugmeilen abbauen oder seine Prinzipien auf eine Familie mit Kindern übertragen kann.

Als Reiche im globalen Dorf einfach leben

Vor gut 10 Jahren hat das Magazin INSIST (hier zum PDF: ) zwei junge Männer porträtiert, die damals ihren Traum von einfachem Leben realisiert haben. Samuel Ninck zeigte, wie man mit einem gemeinsamen Einkommen als Ehepaar von 8'000 Franken sich einfach einrichtet und lebt und mit dem überflüssigen Einkommen Projekte unterstützt. Thomas Wieland lebte in einem einfachen Zimmer auf einem Bauernhof und arbeitet in einem 80-Pensum bei der Energie-Pionier-Firma Jenni. Sein Motiv war die Einsicht: «Wir sind die Reichsten im globalen Dorf und haben damit eine hohe Verantwortung.» Von seinem Lohn unterstützte er verschiedene Projekte, die in seinem Sinne arbeiteten.

Traum realisiert. Er hat mit der Organisation «ChristNet» auch den «Chouf-nüt-Tag» (Livenet berichtete) initiiert.

Ein Traum wird Wirklichkeit

Sein Traum war, in einem Bauernhaus zu leben, zusammen mit Menschen am Rand der Gesellschaft. Heute lebt er zusammen mit Mitmenschen auf einem Bauernhof, wo biologische Produkte unter dem Label «GmüesEsel» angebaut und vermarktet werden. In einem Fitnessraum in Bern werden die Muskeln trainiert, indem sie dazu verwendet werden, Mais und Hartweizen zu mahlen und Samen zu pressen. Wieland sieht darin auch einen Beitrag, etwas gegen die Klimaveränderung zu tun und stellt sich offiziell hinter die Klimabewegung.

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Datum: 31.08.2020
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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