Komponist tief betroffen

«Cornerstone»-Klassiker entstand nach Terror-Anschlägen

Der «Hillsong»-Worship-Hit «
Reuben Morgan (Bild: hillsong.com)

Cornerstone» ist eine moderne Version einer alten Hymne. Entstanden ist ein Teil des Songs nicht im Idyll einer schmucken Schreibstube, sondern angesichts des Todes nach den Anschlägen in Oslo und auf der Insel Utøya in Norwegen.

Die Geschichte des durch den australischen «Hillsong»-Komponisten Reuben Morgan neu arrangierte «Cornerstone» beginnt im Jahr 1834, als Edward Mote schrieb: «My hope is built on nothing less…» Motes Eltern betrieben einen Pub in London und liessen den jungen Edward auf der Strasse spielen. Irgendwann erzählte ihm jemand vom Evangelium. Dieses überzeugte ihn und im Alter von 18 Jahren liess er sich taufen.

Er arbeitete als Tischler in London, als er die Hymne schrieb. Unter anderem geht es in den bewegenden Zeilen darum, dass Jesus Christus trägt, wenn die Dinge anfangen auseinanderzufallen.

Auch 200 Jahre später noch stark

Später wurde Mote Pastor einer Baptistengemeinde in Horsham. Seine Gemeinde mochte ihn so sehr, dass sie ihm anbot, ihm das Kapellengebäude zu schenken, was er wohlweislich ablehnte.

Basierend auf dem Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen, enthielt Motes Originalversion dieses beliebten Liedes die Zeilen: «On Christ the solid rock I stand / All other ground is sinking sand» («Auf Christus, dem festen Felsen, stehe ich / Alles andere ist Sand, in dem man versinkt») – Worte, die wortwörtlich von «Delirious?» für ihren Song «Solid rock» übernommen wurden.

Als Reuben Morgan 2012 seinen eigenen Refrain und seine eigene Melodie hinzufügte, liess er diese Zeilen weg, übernahm aber die gesamten ersten beiden Strophen so, wie Mote sie schrieb.

Bis ins Mark erschüttert

Reuben Morgan reiste 2011 nach Norwegen. Er kam am Tag nach den schrecklichen Anschlägen des norwegischen Rechtsextremisten Anders Breivick an, die 77 Menschen das Leben gekostet hatten.

Es war der tödlichste Anschlag im Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Als der Worship-Musiker ankam, taumelte die Nation noch vor Entsetzen. Der Schrecken habe das Land in Angst, Zweifel und Trauer gestürzt: «Es genügte, die Strasse entlang zu gehen, um zu wissen, dass die Menschen in ihren Grundfesten erschüttert worden waren... Ich traf mich mit einigen Freunden. Wir teilten das Gefühl des Schocks, fühlten etwas von dem Schmerz und der Angst und hörten zu, als Melodie und Worte aufzusteigen begannen.»

Anker im Sturm

Die Worte sind uns bestens bekannt: «When darkness seems to hide his face / In every high and stormy gale / Through the storm my anchor holds» («Wenn die Dunkelheit sein Gesicht zu verbergen scheint / In jedem hohen und stürmischen Orkan / Durch den Sturm hält mein Anker»).

Morgan erklärt weiter: «Wir haben gerade erst das Gesicht des Schützen vergessen, als ein weiterer Chor von Sirenen heult. Kaum haben wir nach der Überschwemmung aufgeräumt, kommt ein Erdbeben... Wenn die Dinge anfangen, auseinanderzufallen, fragen wir uns, ob das, worauf wir unser Leben aufgebaut haben, in der Lage ist, uns zu tragen. Bei all den Stürmen und Kämpfen, denen wir gegenüberstehen, bei den Bedrohungen und Ängsten, die sich auftürmen, gibt es nur eines, auf das wir unser Vertrauen setzen können.»

Dieses Wissen mündet in den Chorus: «Christ alone, Cornerstone / Weak made strong in the Saviour's love / Through the storm he is Lord, Lord of all» («Christus allein, Eckstein / Schwache werden stark gemacht in der Liebe des Heilands / Durch den Sturm ist er Herr, Herr von allem»).

Dies ist die unveränderliche Grundlage für die Hoffnung eines Sünders – und der Gläubigen.

Hören Sie sich hier den Song an:

Zum Thema:
Worum es bei Lobpreis geht: Die Geschichte zum Klassiker «Heart of Worship»
Tragischer Hintergrund: So entstand «God will make a way»

Jason David: Sein Lied entstand im tiefsten Schmerz

Datum: 30.07.2021
Autor: Derek Walker / Daniel Gerber
Quelle: Faithit / gekürzte Übersetzung: Livenet

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