Eine Frau auf den Knien

«Es gibt nichts Besseres, als mit Gott zu reden»

Katharina Ramu betrachtet das Gebet als persönliche Bestimmung. Nach vielen Jahren als Beterin ist sie noch immer begeistert, mit Gott Zeit zu verbringen und sein Wirken zu erfahren.
Katharina Ramu (Bild: zVg)

Seit sie Jesus persönlich kennenlernte, hat Katharina Ramu (42) aus Frutigen ein spezielles Anliegen fürs Gebet. Rückblickend sagt sie: «Erst nach einiger Zeit begriff ich, dass dies nicht bei allen Christen so ist und etwas mit meiner Lebensberufung zu tun haben könnte.»

Am Ende der Suche angekommen

Als Kind hatte Katharina wenig Bezug zum christlichen Glauben. «Viele Jahre war ich auf der Suche», erzählt sie. Sie war aber getrieben von einer Sehnsucht, die sie nicht richtig benennen konnte. «Ich glaubte an Gott, der die Welt erschaffen hat und hatte eine Ahnung, verloren zu sein.»

Während ihrer Ausbildung zur Krankenschwester stand Katharina dann gleich mit mehreren Christinnen in Kontakt. Diese merkten schnell, dass Katharina auf der Suche nach Wahrheit war. «Sie ärgerten mich», berichtet Katharina. «Mir schien, als würden sie es sich mit ihrem Glauben viel zu einfach machen.» Irgendwann begann sie sich dann doch für den Gedanken zu öffnen, dass Jesus die Antwort auf ihre tiefsten Fragen sein könnte. Schliesslich fand sie zu einer lebendigen Beziehung mit ihm. Die Erfahrung, Gott persönlich zu kennen und mit ihm Gespräche zu führen, war das Beste, das sie sich vorstellen konnte.

Es gibt nichts Besseres, als mit Gott zu reden

Noch bevor sich Katharina einer christlichen Gemeinde anschloss, kam sie in Kontakt mit einer Frauengebetsgruppe. «Das war das erste Mal, dass ich vor anderen Menschen laut betete.» Sie fühlte sich von Anfang an wohl. «Ich hatte das Gefühl, Gott habe das Beten in mich reingelegt.» Heute bezeichnet sich Katharina als Beterin. Sie betet alleine, aber auch sehr gerne mit anderen zusammen. «Wie nirgends sonst habe ich beim Beten das Gefühl, in meiner Bestimmung zu leben.»

Beten hilft, im Glauben zu leben

Folgender Bibelvers ist für Katharina zum Motto geworden: «Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.»
(2. Korintherbrief, Kapitel 5, Vers 7)

«Was wir mit unseren Augen sehen, kann uns entmutigen. Oft habe ich aber erlebt, dass genau dann Gottes Wirken sichtbar wird.» Katharina lernte, sich nicht nach dem Sichtbaren zu richten, sondern im Glauben zu leben. «Ich erlebe Gott viel mehr in Schwierigkeiten und Herausforderungen als dort, wo es einfach geht.»

Am Herzen Gottes Würde und Kraft empfangen

Schon oft war Katharina niedergeschlagen und fühlte sich vor anderen Menschen als Versagerin. Daraus entsprangen viele gute Gebetszeiten, in denen Gott ihr die Scham nahm und einen tiefen inneren Frieden schenkte.

Wenn sie heute von Menschen schlecht behandelt wird, geht sie mit ihrem Schmerz ins Gebet und empfängt Gottes Hilfe. «Ich lernte, schwierige Situationen auf den Knien auszutragen.» Wenn sie oder ihre Lieben durch harte Zeiten müssen, gibt es für Katharina Grund zum Beten. «Ich habe viel vor Gott geweint, empfing dann aber immer seine Hilfe, um weiterzugehen.» Ob es um finanzielle Notlagen, zwischenmenschliche Konflikte oder sonst etwas geht: An Gottes Herz kommt sie zur Ruhe.

Unerwartete Gebetserhörungen

Zuweilen muss Katharina lange auf die Erhörung ihrer Gebete warten. «Manchmal brauchen wir aber auch den Blick des Glaubens, um Gottes Wirken überhaupt sehen zu können – gerade dann, wenn er anders handelt, als wir es uns vorgestellt haben.»

Hierzu hat sie auch gleich ein passendes Beispiel bereit: «In unserer Gruppe von «Moms in Prayer» (MIP) beteten wir für einen jungen Mann. Er bewegte sich in einem Umfeld, das öfters mit dem Gesetz in Konflikt geriet.» Die Frauen beteten und hofften, dass Gott irgendetwas tun würde, damit besagter Mann den Umgang mit diesen Leuten aufgab. Es kam anders. «Einer der Männer, der mit seinem Verhalten schlechten Einfluss auf die Gruppe ausübte, kam plötzlich zum Glauben an Jesus.» Daraufhin begann sich alles zum Guten zu wenden. Für die Fürbitterinnen war dies eine überraschende Wende. Gott hatte einen grossartigen Weg gewählt, um ihre Gebete zu erhören. «Solche Erlebnisse spornen an, um weiter Gottes Worte über jungen Menschen auszusprechen.»

Neue Aufgaben

Inzwischen ist Katharina seit 21 Jahren verheiratet, ihre Kinder bestreiten ihr Leben zunehmend selbstständiger. Die Prioritäten für die zunehmenden Freiheiten waren aber klar: Ihr Leben gehört dem Gebet. Daran hat sich in all den Jahren nichts verändert. «Gebet begeistert mich. Dabei geschieht etwas in meinem Herzen, das nur schwer in Worten zu fassen ist.»

Seit mehr als einem Jahr ist Katharina Ramu nun Koordinatorin von Moms in Prayer Schweiz (MIP). Sie sieht es als Vorrecht, Mütter für etwas vom Besten ermutigen zu können, das es auf dieser Welt gibt: Mit dem lebendigen Gott im Dialog zu sein.

Weitere Informationen über die Gebetsbewegung Moms in Prayer Schweiz finden Sie hier.

Zum Thema:
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Datum: 13.08.2020
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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