Zurückgelassene sollen an der Entdeckung teilhaben
Niklaus Meier, warum
wird die «Catch the Vision»-Konferenz abgehalten?
Niklaus Meier: «Catch the Vision» ist mehr als eine Konferenz. Wir wollen uns
gemeinsam auf den Weg machen und uns von Jesus, dem Herrn der Ernte, als
Katalisten für Gottes Mission für die Welt gebrauchen zu lassen. Ich weiss, das
tönt etwas technisch, aber wir vom OK glauben, dass eine Vielzahl von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlinge nach Wegen suchen, wie sie für ihre
Herkunftsländer zum Segen werden können. Ihr Herz brennt
dafür, ihren Familien und zurückgelassenen Freunden an dem teilhaben zu lassen,
was sie mit Jesus erlebt haben. Das hören wir auch in ihren Gebeten! Darum
wollen wir zusammen visionieren und einen gemeinsamen Start legen für unsere
Berufung
Was sind die
Inhalte von «Catch the Vision»?
Wir beschäftigen
uns mit verschiedenen wichtigen Themen. Zum Beispiel, was es bedeutet, ein
Botschafter des Friedens zu sein, Versöhnung zwischen Ethnien, sowie unsere
eigene Herkunft schätzen zu lernen. Dazu dienen als Grundlage unsere eigene
Gottesbeziehung, unsere Identität in Christus und die Gemeinschaft der
Gläubigen. Viel Zeit wird der
Gemeinschaft, dem Lobpreis Gottes, dem Gebet und, falls gewünscht, der
seelsorgerlichen Begleitung gewidmet.
Was soll die
Konferenz auslösen?
Wir beten um eine geschärfte
Vision und eine neue Liebe für unsere Herkunftsländer, für die Migranten in der
Schweiz, die Kirchen, einheimisch oder gemischt. Es besteht danach die
Möglichkeit, an Einsätzen in Griechenland und in der Schweiz teilzunehmen und
damit umgehend in die Praxis umzusetzen.
Welche Themen
bewegen Euch als Organisatoren generell?
Ein Drittel der
Schweizer Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Vor allem Menschen aus
dem Kosovo wurden nie richtig mit dem Evangelium in Kontakt gebracht. Das soll
sich in den aktuellen Migrationswellen mit Kurden, Syrern, Iraner, Afghanen und
Ukrainer nicht wiederholen. Übrigens das Evangelium den Menschen weiterzugeben,
ist nicht primär Aufgabe einer spezialisierten Missionsgesellschaft und die
Kirche ist nicht als Kulturverein berufen, sondern sie ist wohl der wichtigste
Teil von Gottes Plan zur Verbreitung des Evangeliums.
Welche Aufbrüche
beobachtet Ihr?
Diese Frage
schliesst am obigen an! Ich bin begeistert davon, dass in den letzten Jahren
Kirchen angefangen haben, die Migranten in ihrer Ortschaft und Umgebung nicht
mehr einfach zu ignorieren oder tolerieren. Sie verstehen, dass in der Kirche
Menschen verschiedener Herkunft ihren festen Platz finden dürfen. Ich beobachte,
dass Menschen, die ihre Heimatländer aus unterschiedlichsten Gründen verlassen
haben, etwas bewegen möchten in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus.
Oft fehlt es ihnen einfach an Ermutigung, gleichgesinnten Teammitgliedern oder
Finanzen.
Werden weitere
«Catch the Vision»-Konferenzen folgen?
Wir werden die
Konferenz zuerst auswerten und danach die nächsten Schritte planen.
Was lösten bisherige Konferenzen aus?
Seit
einigen Jahren veranstalten wir Lager/Ferienwochen und
Schulungen für Geflohene und Migranten. Wir
kennen daher schon die Mehrzahl der Teilnehmenden. Eine Konferenz ist meistens
thematisch in sich abgeschlossen. Gute Redner, Workshops sowie ein attraktives
Rahmenprogramm sind das eine, das andere ist dann die Umsetzung in die Praxis.
Wir sehen die Konferenzen als Teil eines grossen Bildes, das sich aus
verschiedenen Elementen zusammensetzt.
Manchmal erinnert sich ein früherer Teilnehmer an eine Veranstaltung und beschreibt seine Erlebnisse und die daraus folgenden Veränderung im Leben und im persönlichen Auftrag an Mitmenschen und Gesellschaft. Das ermutigt uns als Veranstalter besonders, manchmal sind wir einfach nur froh, dass wir in der Schweiz tendenziell einen langen Atem haben und es uns leisten können, keine Instantresultate produzieren zu müssen.
Zur Website:
Infos zur Konferenz
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet