Der Mitternachtsbus

Essen, Kleidung und Hoffnung auf Hamburgs Strassen

Bereits seit 25 Jahren setzen sich ehrenamtliche Helfer zusammen mit der Diakonie Hamburg für Obdachlose in der Hafenstadt ein. Zum Jubiläum konnte hierfür sogar ein Elektromobil gekauft werden.
Mitternachtsbus in Hamburg (Bild: Diakonie Hamburg)
Landespastor Dirk Ahrens (links) mit dem Gründer des Mitternachtsbusses, Dr. Stephan Reimers

Im November 1996 wurde der sogenannte «Mitternachtsbus» vom damaligen Landespastor Dr. Stephan Reimers und Mitgliedern des Hamburger Spendenparlaments gegründet mit dem Ziel, Menschen, die auf der Strasse leben, vor dem Erfrieren zu bewahren.

Essen, Isomatten und Gespräche

Seither fahren Teams von Ehrenamtlichen jede Nacht zu etwa 30 Haltepunkten der Innenstadt, dem Hafen und Altona und kümmern sich dort um etwa 160 der insgesamt 2'000 Obdachlosen der Stadt. Sie verteilen heisse Getränke, Backwaren, Decken, Isomatten, Schlafsäcke und Kleiderspenden, berichtet die Diakonie Hamburg. Doch wichtiger als die materielle Unterstützung ist letztlich die Anteilnahme durch Gespräche und Aufmerksamkeit – dies gebe den Obdachlosen einen Lichtblick im Leben.

Falls Bedarf besteht, werden Interessierte ans Diakonie-Zentrum für Wohnungslose in Eimsbüttel weitergeleitet, wo sie nicht nur Beratung in unterschiedlichen Sprachen erhalten, sondern auch einen Arzt, Duschen und Waschmaschinen in Anspruch nehmen können und ein warmes Mittagessen erhalten.

Ab sofort nachhaltig auf die Strasse

Zum 25-jährigen Jubiläum konnte für den Mitternachtsbus nun ein Elektromobil angeschaffen werden – damit spare man jährlich 3'000 kg CO2 ein. Vor der Jungfernfahrt trafen sich 140 Ehrenamtliche, um gemeinsam mit Landespastor Dirk Ahrens den neuen Bus einzuweihen. «Wir sind froh, als Diakonie mit dem neuen E-Mobil einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten zu können», erklärte Ahrens.

Wie die Diakonie Hamburg berichtet, engagieren sich aktuell 140 Menschen aus diversen Berufs- und Altersgruppen beim Mitternachtsbus, teilweise schon seit 25 Jahren. Dank ihnen könne der Bus auch unter Pandemiebedingungen jede Nacht Hilfe zu den Menschen auf der Strasse bringen.

Zur Webseite:
Diakonie Hamburg

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Datum: 03.09.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Diakonie Hamburg

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