In der Ukraine

Menschen kommen zum Glauben – auch an der Bushaltestelle

Was ist wohl der ungewöhnlichste Ort für eine Gemeinde? Ein ukrainischer Pastor hat Open-Air-Gottesdienste gestartet – an einer Bushaltestelle. Andere Gemeinden der Ukraine berichten von starkem Wachstum.
Der ukrainische Pastor in seiner Bushaltestellen-Gemeinde (Bild: Slavic Gospel Association)
Betten in der Kirche (Bild: horizonsinternational.org)

Der Kreativität eines Pastors aus der Ukraine sind keine Grenzen gesetzt. «Er stellte einen alten zerfallenen Holztisch auf, darauf etwas löslichen Kaffee, Teebeutel, einen Kessel mit heissem Wasser und ein paar Kekse. Dann begann er, die Leute an der Bushaltestelle anzusprechen, die vielleicht einfach eine Tasse Kaffee oder sich ein wenig unterhalten wollten. Und genau da begann seine Gemeinde», berichtet Eric Mock der «Slavic Gospel Association».

Vor Ort traf der Pastor zuallererst auf ein Paar, das völlig entmutigt und im Alkohol gefangen war. Durch den Pastor lernten sie Jesus kennen – und das veränderte ihr Leben komplett. Seither ist die Gemeinde gewachsen. Immer mehr Menschen treffen sich an der Bushaltestelle und immer mehr Neugierige stossen dazu.

3'000 Flüchtlinge übernachten in einer Gemeinde

Auch andere Gemeinden in der Ukraine berichten von starkem Wachstum. Viele haben sich geöffnet, um Flüchtlinge innerhalb des Landes aufzunehmen. 15 bis 20 von ihnen werden von der Organisation «Horizons International» unterstützt, die ursprünglich für Gemeinden im Libanon gegründet wurde. Bereits 2018 initiierte Horizons ein Gemeindenetzwerk in der Ukraine, um sie darin zu schulen, muslimische Mitbürger zu erreichen, effektiv zu evangelisieren und Jünger zu machen. Seit Ausbruch des Krieges werden diese Gemeinden, die grösstenteils Flüchtlinge aufgenommen haben, von Horizons mit Medikamenten und finanziellen Hilfen unterstützt. 

Ein Pastor etwa nahm über 3'000 Flüchtlinge in seiner kleinen Gemeinde auf – viele von ihnen hatten noch nie zuvor das Evangelium gehört, berichtet Horizons International. Der Pastor erzählt, dass seitdem diese Menschen in der Gemeinde wohnen, die Mehrheit von ihnen Jesus Christus in ihr Leben aufgenommen hat. Die Liebe und Fürsorge der Pastoren- und Gemeindefamilie hat viele Menschen berührt und zugänglich gemacht. Viele besuchen jetzt die Gottesdienste und Bibelabende der Gemeinde.

Tiefgründige Jüngerschaft nötig

«Die Ukraine liegt in Ruinen, aber die Menschen wenden sich an den Herrn Jesus», erklärt Khalil, selbst Libanese, der mit seiner ukrainischen Frau die Arbeit von Horizons in der Ukraine aufnehmen wird. «Die reichhaltige Ernte von Menschen für Jesus hat neue Türen für das Evangelium geöffnet, aber die Leute brauchen tiefgründige Jüngerschaft und regelmässige Fürsorge. Die Kirchen sind hart am Arbeiten und brauchen unsere Unterstützung, nicht nur in praktischen Bedürfnisse, sondern auch darin, dass Tausende neue Christen zu starken Leitern heranwachsen.»

Würden Sie gerne Livenet.ch & Jesus.ch unterstützen, damit wir weiterhin Lebensgeschichten, Hintergrundartikel und News aus der christlichen Welt verbreiten können? Hier finden Sie mehr Informationen.

Zum Thema:
Matthias «Kuno» Kuhn: «Jüngerschaft beginnt zu Hause»
Jeden Sonntag 1'000 Besucher: «Wenn die Christen wegrennen, gibt es keine Hoffnung mehr»
Besuch trotz Krieg: Eine Schweizer Familie ermutigt Freunde in der Ukraine

Datum: 03.12.2022
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN / Horizons International

Werbung
Livenet Service
Werbung