Dankbarkeit und Gottvertrauen

10 Jahre «Läbeplus»: Für Menschen in Bedrängnis

Zusammen mit 60 Gästen feierte die St. Galler Sozialfirma Läbeplus am 28. August ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst.
Ein Mitarbeiter von «Läbeplus» mit dem E-Bike unterwegs (Bild: clemo.ch)
Joe Schmidmeister (l.) und Ernst-Gerhard Fitsch

«Dass Läbeplus 10 Jahre überlebt, hat grenzt an ein Wunder», sagte der Präsident des Stiftungsrats von Läbeplus, Röbi Rüegg. Geschäftsleiter Joe Schmidmeister ergänzte: «Dass wir in dieser Zeit so viele Aufträge bekamen und etliche 'Taglöhner' den Sprung vom zweiten in den ersten Arbeitsmarkt geschafft haben, lehrt mich, Gott mehr zu vertrauen.»

Chance für Menschen am Rande der Gesellschaft

Die Dankbarkeit gegenüber Gott war denn auch der Grundtenor an der Feier. Was am 1. September 2010 mit Gartenpflege, Reinigungen und einem Angestellten begann, hat sich zu einer Sozialfirma mit 13 Mitarbeitern, gut 40 Teilnehmern und einer guten Million Jahresumsatz entwickelt. Angeboten werden nun auch Umzüge, Räumungen, Hauswartung, Rückbau, Personalverleih und Jobcoaching.

Es braucht Mut, eine Vision und ein Herz, um Menschen am Rande der Gesellschaft zu dienen. Menschen wie Franziska Fröhlich. Sie sagt: «Seit zwei Jahren darf ich im Reinigungsteam mitarbeiten. Ich fühle mich sehr gut betreut und bin enorm dankbar.»

Vom Kaderjob zum IV-Rentner

Bruno Reisacher vom Büroteam wies auf die Problematik hin, im fortgeschrittenen Alter arbeitslos zu werden. Peter Rüegg, Jobcoach und Moderator der Feier: «Ich war im Kader einer Grossfirma, bis plötzlich nichts mehr ging; ich bekam riesige Probleme und wurde IV-Rentner.» Läbeplus bot ihnen eine Chance.

Läbeplus-Initiant und langjähriger Pastor Ernst-Gerhard Fitsch wies auf zwei Wunder hin, die Gott wie bei der Speisung der 5'000 tue: «Es können alle satt werden - und sie haben nachher mehr als vorher.»

Veränderungen bei «Läbeplus»

2019 ist Läbeplus in ein Industriegebäude an der Mövenstrasse 4 umgezogen und hat gleichzeitig ein zusätzliches Projekt gestartet: Die Vias Sozialwerkstatt unter der Leitung von Hansueli Scherrer. Hergestellt werden Produkte aus Schweizer Schafwolle für die Fenster- und Bauindustrie und den Gartenbau, dazu wird (Kunststoff) recycelt. Das Wagnis war gross, die Auftragslage auch wegen Corona lange Zeit prekär. Nun steigt langsam die Nachfrage, was zuversichtlich stimmt.

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Datum: 03.09.2020
Autor: Rolf Frey
Quelle: idea Schweiz

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