93-Jährige überlebt Corona

Selbst im Krankenhaus betete sie für andere

Als die 93-jährige Joyce Harrington mit Covid-19-Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert wurde, machte der Arzt ihr keinerlei Hoffnungen. Und die Christin war bereit zu sterben. Dennoch betete sie Tag und Nacht – nicht für sich, sondern für Familie und Freunde.
Joyce Harrington (Bild: bpnews.net)

«Hoffen Sie das Beste, aber bereiten Sie sich für das Schlimmste vor» – diesen Rat gab der Arzt der 93-jährigen Joyce Harrington, als diese mit Covid-19-Symptomen ins Krankenhaus in New Orleans eingeliefert wurde. Auch ihren Töchtern erklärte der Arzt dasselbe. «Der Arzt sagte mir wirklich, dass ich es nicht überleben werde», berichtet Harrington. «Und so sprach ich einfach mit dem Herrn Jesus und sagte ihm: 'Herr, ich bin bereit! Ich bin bereit dafür, dass die Engel mich holen…'»

Die Christin hatte keinerlei Angst, war von Frieden erfüllt. Ihre Töchter berichten, dass die Mutter bereit war zu sterben. Tochter Rhonda Harrington Kelley erzählt, dass ihre Mutter gebetet hatte, dass Gottes Wille geschehe, doch «wenn Gott möchte, dass ich lebe, dann werde ich ihn ehren». Jesus hatte andere Pläne und 14 Tage später wurde die 93-Jährige entlassen und darf sich nun in einem Altersheim ohne Sauerstoffzufuhr erholen.

Tägliche Andachten und Gebet

Harrington selbst war auch vor der Coronakrise trotz ihres Alters sportlich aktiv und brachte sich auch in ihrer Kirche, der First Baptist Church in New Orleans, ein. Zudem betete sie jeden Tag für Freunde und Bekannte und das machte sie auch trotz ihrer Krankheit im Krankenhaus weiter, von wo aus sie insbesondere für ihre vier Enkelsöhne und deren Familien betete. «Es kamen so viele Emotionen in mir hoch, also musste ich ganz unterschiedlich beten», berichtet Harrington. «Ich betete jeden Tag für meine Familie und auch für andere wichtige Dinge, Dinge, die gerade los sind.»

Sieben Tage lang erhielt sie die Höchstmenge an Sauerstoff durch eine Maske, musste aber nicht an ein Beatmungsgerät. Schwer war auch für die Töchter, die selbst bereits in Rente sind, dass sie die Mutter nicht besuchen konnten. «Wir lebten wortwörtlich mit dem Telefon in der Hand», erzählt Kelley. «Das Mobiltelefon war unsere Lebensverbindung.» Da sie die Mutter aber jeden Tag hörten, wussten sie, dass es ihr verhältnismässig gut ging. Und jeden Abend machten sie gemeinsam per Video-Konferenz eine Andacht und beteten zusammen.

Gottes Plan vertrauen

Über Facebook wurde die Geschichte von Joyce Harrington weltweit bekannt und inspirierte viele gerade in dieser Zeit der Krise. Doch während die Familie sich über die Genesung der Mutter, Grossmutter und Urgrossmutter freut, ist sie sich bewusst, dass andere trauern. «Als menschliche Wesen verstehen wir das nicht», erklärt Kelley. «Aber wir müssen seinem Willen und seinem perfekten Plan vertrauen. Und als Gläubige müssen wir unseren Glauben ausleben. Gott ist souverän und er hat die Kontrolle. Wir dürfen wissen, dass er uns Frieden und Trost schenkt, egal was kommt.»

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Datum: 13.05.2020
Autor: Marilyn Stewart / Rebekka Schmidt
Quelle: Baptist Press / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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