Bisher 107 Infizierte

Zahl der Corona-Fälle in Baptistengemeinde erhöht sich weiter

Nach einem Gottesdienst in einer Baptistengemeinde vor zwei Wochen in Frankfurt hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen auf mindestens 107 erhöht. Das teilte der hessische Gesundheitsminister Kai Klose am Sonntag in Wiesbaden mit.
Baptistengemeinde in Frankfurt (Bild: Gemeinde Evangeliums – Christen – Baptisten Frankfurt e.V.)
Kai Klose

Nach Angaben von Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) infizierten sich nach dem Gottesdienst in einer Gemeinde der Baptisten in Frankfurt mindestens 107 Menschen mit dem Coronavirus. Die Menschen lebten ersten Erkenntnissen zufolge in Frankfurt und drei hessischen Landkreisen. Der Gottesdienst war bereits vor rund zwei Wochen. Es handelt sich um eine Gemeinde der Evangeliums Christen (Baptisten).

Die meisten hätten sich nicht bei sondern nach dem Gottesdienst zu Hause angesteckt, sagte Frankfurts Leiter des Gesundheitsamts, René Gottschalk, zu den Fällen in seiner Stadt. «Die weitaus meisten sind nicht sonderlich krank. Nach unserem Kenntnisstand ist auch nur eine Person in einem Krankenhaus.» Die Einzelfälle würden nachverfolgt. «Wir haben das gut im Griff.»

Wie viele Besucher zu dem Gottesdienst am 10. Mai 2020 gekommen waren, war zunächst nicht bekannt. Es seien aber alle Regeln eingehalten worden, hiess es von der Gemeinde laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es habe Desinfektionsmittel gegeben, der vorgeschriebene Abstand sei beachtet worden.

Gottesdienste vorerst nur im Internet

Wie ein Reporter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) berichtet, stehe noch deutlich sichtbar ein Schild vor dem Gemeindehaus: «Bitte halten Sie 1,5 Meter Abstand. Vielen Dank.» Weiter heisst es: «Was genau sich in dem schmucklosen Gebäude mit dem Metallkreuz an der weissen Front vor zwei Wochen abgespielt hat, ist noch nicht ermittelt.»

Beim Veranstalter des Gottesdienstes handele es sich um einen Verein namens «Gemeinde Evangeliums – Christen – Baptisten Frankfurt e.V.». Wie viele Mitglieder der Verein hat, sei unklar. «Es dürften mehr als 100 sein, die meisten Deutschrussen. Die Homepage ist zweisprachig. In dem Internet-Gottesdienst folgt auf einen deutschen Text ein russisches Lied.»

Weil es hier enge, fast familiäre Bindung gebe, sei zu vermuten, dass die Verbreitung des Virus nicht unbedingt nur im Gottesdienst stattfand, sondern durch die engen Kontakte der Gemeindemitglieder. Die Gottesdienste hat die Gemeinde vorerst auf Übertragungen im Internet beschränkt.

Zum Originalartikel auf PRO.

Zum Thema:
Dossier Coronavirus
Pünktlich auf Pfingsten: Freude über die Wiedereröffnung der Gottesdienste
Rodney-Browne und andere: USA: Streit um Sicherheit und Gottesdienste
Lobpreis wird viral: 65 britische Gemeinden singen Segen über ihrem Land

Datum: 25.05.2020
Autor: Jörn Schumacher / dpa
Quelle: PRO Medienmagazin | www.pro-medienmagazin.de

Werbung
Livenet Service
Werbung