Wut schlug in Demut um

Verärgert, weil der Pastor ein T-Shirt trug

Weil der Pastor ein T-Shirt statt eine Robe trug, war Ramnivas Kumar zunächst wütend. Doch als er das Neue Testament las, fand er dieses so interessant, dass er die ganze Bibel wollte – und dies war erst der Anfang…
Indischer Mann

Ramnivas Kumar war erst ein Jahr alt, als er in ein Zugunglück verwickelt wurde und sein Bein amputiert werden musste. Nachdem er die Schule beendet hatte, verliess er seinen Bundesstaat und schlug sich ab dem Jahr 2011 mit zwei Jobs durch; er arbeitete auf einem College und nachts als Aufseher in einer Bekleidungsfabrik. Im Laufe der Zeit heiratete Ramnivas.

Seelisch unruhig, tippte er eines Tages in seinem mobilen Telefon die Frage ein: «Wer ist Gott?» Er war verwirrt über die Suchergebnisse: «Einige zeigten, dass Jesus Christus Gott sei, andere verwiesen auf Allah.»

«Mit dir will ich nichts zu tun haben»

Vom Islam wollte er nichts wissen, da er das Gefühl hatte, dass die Männer dieses Glaubens viele Frauen heiraten und Konkubinen halten. Abwägend dachte er: «Wenn Jesus Christus Gott ist, sollte ich über ihn Bescheid wissen.»

Also suchte er eine Kirche auf und traf sich mit einem Pastor. Zuerst war Ramnivas verärgert, weil der Pastor ein T-Shirt statt einer Priesterrobe trug. «Ich war sehr wütend und sagte ihm, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will. Ich schrie ihn an: 'Ruf den Gemeindeleiter, ich werde nur mit ihm sprechen!'» Doch dieser stand bereits vor ihm, lächelte, bat ihn, Platz zu nehmen und begann von Christus zu erzählen.

Von der Kraft erfasst

«Er gab mir ein Exemplar des Neuen Testaments und ich begann, es zu lesen. Bald darauf bat ich ihn, mir die ganze Bibel zu geben.» Die Kraft des Wortes – durch den Geist lebendig gemacht – erfasste sein Herz, und er übergab sein Leben Jesus Christus als seinem Herrn und Erlöser.

Er liess sich taufen und entschloss sich, eine Bibelschule zu besuchen und sein Studium mit der Vision abzuschliessen, als Pastor zu seinem Volk im 99-Millionen-Bundesstaat Bihar zurückzukehren und von seinem Glauben zu berichten. «Seit dem Tag, an dem ich zu Christus kam, sehnte ich mich danach, in mein Dorf zurückzukehren und unter meinem Volk das Evangelium zu predigen.»

Widerstand

Bis dahin hatte er seinen Glauben vor seinen Bekannten in der Heimat geheim gehalten. Er stiess auf Widerstand von Seiten der Aghora, einem kleinen Zweig des Saivismus, der den Hindu-Gott Shiva als das höchste Wesen betrachtet.

«In Bihar schmieren vor allem Männer meines Alters Asche über ihren ganzen Körper und streifen nackt durch die Strassen und Tempel. Sie werden gewalttätig und können sogar einen Menschen im Zorn töten.» Wenn er in Dörfer ging, um Filme über Christus zu zeigen, warfen die Aghora Wasser gegen die Leinwand oder rissen sie nieder.

Fünfmal angegriffen

Pastor Kumar sagt, dass er in den letzten Jahren fünf Mal angegriffen worden sei. Namentlich fünf Männer aus dem Dorf, die der hindu-nationalistischen Partei RSS nahestehen, hätten Angriffe gegen ihn angestiftet.

Laut ihrer «Expertise» habe er das Dorf geschändet, indem er das Christentum angenommen und versucht habe, einen fremden Glauben zu verbreiten. Er habe einen Glauben mitgebracht, der die Menschen dazu ermutigt, Rind- und Ochsenfleisch zu essen, was im Hinduismus verboten ist.

Gleichzeitig trifft Ramnivas immer wieder auf Menschen, die sich für den christlichen Glauben interessieren und zu diesem finden.

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Datum: 02.09.2020
Autor: Morning Star News / Daniel Gerber
Quelle: Morning Star News / Godreports / Übersetzung: Livenet

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