Friedliche Weihnachten für ein kleines Mädchen im Irak
Die Situation für Christen im Irak ist nach wie vor sehr schwierig – mit zunehmender Verfolgung, Konflikten und der schwierigen wirtschaftlichen Lage, die viele dazu treibt, dieses instabile Land zu verlassen.
Erzwungene Umsiedlungen sind eine bewusste Taktik der religiösen Verfolger, um Christen zu vertreiben und den Kindern die Möglichkeit zu nehmen, in ihrer eigenen Kultur aufzuwachsen.
Auf der Flucht
Mimi sagt, dass sie Weihnachten liebt: «Wir singen Lieder und schmücken das Haus mit Weihnachtsdekoration.»
Das Mädchen war nur vier Jahre alt, als die Verfolgung ihre Familie aus ihrem Haus vertrieb. Sie mussten mitten in der Nacht fliehen, ohne etwas mitzunehmen, als ISIS-Extremisten das Dorf angriffen.
Die Familie stieg in ihr Auto und geriet bald in einen Stau von Menschen, die in Panik flohen. Mimi und ihre Schwestern versteckten sich zu Füssen ihrer Mutter in der Hoffnung, dass sie dort sicherer wären. Sie weinten und schrien. «Einer der schrecklichsten Momente als Mutter war, als Mimi und ihre Schwestern nach Essen und Wasser fragten, aber es gab nichts», erinnert sich Mutter Nadia.
Zurück in Ninive
Neun Stunden später erreichte die Familie einen sicheren Zufluchtsort. Als ISIS im Jahr 2017 besiegt wurde, kehrte die Familie in die Ninive-Ebene zurück. Aber die Situation war schwierig und Mimis Eltern hatten Mühe, über die Runden zu kommen.
Mit der Unterstützung der lokalen Partner von Open Doors hat die Familie nun eine Zukunft im Irak. Mimis Familie erhielt ein Mikrodarlehen, mit dem sie ihren eigenen Bauernhof aufbauen und Schafe und andere Tiere für die Zucht kaufen konnte.
Mimi liebt ihre Hühner, sammelt die Eier und sagt über ihr Lieblingshuhn Lulu: «Sie ist meine beste Freundin; ich liebe ihre Farben. Ich liebe diesen Hof und möchte ihn von meinen Eltern übernehmen, wenn ich älter bin. Im Moment bringe ich die Eier zu meiner Mutter, die sie vielleicht für das Weihnachtsessen verwenden kann.»
Den Segen teilen
Gott hat die Farm so sehr gesegnet, dass die Familie nicht nur sich selbst ernähren, sondern auch anderen helfen kann. Sie konnten mehrere Leute einstellen, die nun auch ihre eigenen Familien versorgen können. Wenn Mimis Hühner befruchtete Eier liefern, gibt sie diese kostenlos an andere Menschen ab – und diese können die Küken aufziehen, um ihre eigenen Familien mit Eiern zu versorgen.
«Das gehört alles zur Weihnachtsstimmung», sagt Mimi, während sie ihrer Mutter hilft, das Haus mit einem gelben Stern zu schmücken. «Ich möchte den Menschen ein frohes Weihnachtsfest wünschen und ihnen etwas schenken, das sie glücklich macht. Und wenn die Menschen glücklich sind, ist auch Jesus glücklich.»
Derzeit laufen im Irak insgesamt 276 Mikrokredite für Christen. Viele weitere wurden bereits zurückgezahlt und die Unternehmen, die mit ihrer Hilfe gegründet oder unterstützt wurden, helfen Familien dabei, im Irak bleiben zu können.
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Datum: 03.11.2022
Autor: Open Doors Südafrika / Daniel Gerber
Quelle: Joy News / Übersetzung: Livenet