Nach dem 7. Oktober

Israel: Grössere Nachfrage nach Neuem Testament

Das Neue Testament wird seit dem 7. Oktober vermehrt bestellt
Die gemeinnützige Organisation «Jews for Jesus» stellt nach eigenen Angaben seit dem Hamas-Massaker im vergangenen Oktober einen deutlichen Anstieg der Bestellungen des Neuen Testaments durch Israelis fest.

Die zur messianisch-jüdischen Bewegung gehörende Organisation «Jews for Jesus» (Juden für Jesus) hat es sich zur Aufgabe gemacht, jüdischen Menschen zu helfen, ihren Glauben zu leben und gleichzeitig an Christus als ihren Messias zu glauben.

Juden für Jesus bietet Israelis das Neue Testament kostenlos über seine Webseite und die Websites seiner Partner, One for Israel oder Tree of Life Ministries, an. Nach Angaben von The Christian Post hat die Organisation seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas im vergangenen Oktober 1'230 Bestellungen für das Neue Testament von Israelis erhalten.

Spirituelle Fragen

Nach Aaron Abramson, Geschäftsführer von Juden für Jesus, liegt ein möglicher Grund für die Zunahme der Anfragen darin, dass Israelis seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober viele Fragen haben, auch spirituelle. «Es gibt eine Art Hoffnungslosigkeit», sagte Abramson. «Israel ist stolz auf seine Fähigkeit, sich selbst zu verteidigen, und der 7. Oktober war für die Menschen ein echter Schlag. Viele fragten sich, ob sie in Israel bleiben sollten und ob es für sie sicher ist. Wenn man also kein Vertrauen in eine politische Lösung hat, kein Vertrauen in eine militärische oder eine wirtschaftliche Lösung hat, wohin dann?» fragte er. «Ich glaube, deshalb haben viele Menschen begonnen, sich mit diesen spirituellen Fragen zu beschäftigen.»

Nicht unumstritten

Die Aufgabe, mit Juden über Jesus zu reden, ist natürlich nicht unumstritten. «Einige orthodoxen Gemeinden, lehnen die Missionsarbeit von Juden für Jesus ab», so Abramson. So seien missionarische Einsätze in Jerusalem von einer Gruppe von 20 oder 30 orthodoxen Juden gestoppt worden. Abramson: «Mir ist klar, dass die Mehrheit der verschiedenen Zweige des Judentums nicht damit einverstanden ist, dass Jesus der Messias ist. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es eine beträchtliche Anzahl von Juden in Israel und im Ausland gibt, die in Jesus als ihrem jüdischen Messias Sinn, Leben und Hoffnung gefunden haben», fügte er hinzu.

Keine Einheitslösung

Wenn es darum geht, mit Juden über das Evangelium zu reden, gibt es laut Abramson keine «Einheitslösung»: «Ein säkularer Jude kann beispielsweise Fragen zur Existenz Gottes haben, und das Gespräch kann eine andere Wendung nehmen als ein Gespräch mit einem orthodoxen Juden.»

Generell ermutigt er zum Gespräch: «Habt keine Angst. Jüdische Menschen sind wie alle anderen, sie können reden und Dinge ansprechen.» Weiter: «Versuchen Sie, sich ein Bild zu machen. Sieht es so aus, als wollten sie sich mit dem Thema auseinandersetzen? Man kann immer einen Samen ausstreuen. Selbst die kleinste Kleinigkeit.» Und er erklärt aus eigener Erfahrung: «Es gibt Momente, in denen Gott einen dazu inspiriert, mutig zu sein und zu sagen: 'Hey, ich möchte dir nur sagen, dass ich nicht weiß, ob du das jemals in Betracht gezogen hast' ... und die Menschen werden auf diese Weise zum Glauben kommen.»

Ganzheitliche Hilfe

«Juden für Jesus» hat sein Moishe Roshen Center in Tel Aviv in einen Ort verwandelt, an dem die vom 7. Oktober Betroffenen mit Hilfsmitteln wie Hygieneartikeln und Medikamenten versorgt wurden. Die Gruppe hat sogar eine Kunstgalerie eingerichtet, um den Menschen zu helfen, sich auszudrücken, und Barbecues für Militäreinheiten veranstaltet. Abramson: «Wir wollten einen Raum für die Menschen schaffen, in dem sie mit tieferen Fragen ringen können, wo wir diese spirituellen Fragen ansprechen und gleichzeitig einige der emotionalen und physischen Bedürfnisse erfüllen können.»

Der internationale Hauptsitz von «Jews for Jesus» befindet sich in San Francisco; die Gruppe hat Zweigstellen in New York, London, Tel Aviv und Jerusalem.  

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Datum: 24.06.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Post / Jews for Jesus

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