Stiftung Wendepunkt

«Mit Gott ist alles möglich»

Ziel der Stiftung Wendepunkt ist es, Menschen, die aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind, zu trainieren und mit ihnen sinnvolle Arbeit zu leisten. Dadurch soll nicht nur die soziale Integration erfolgen, sondern auch der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt.
Sascha Lang

Die Geschichte der Stiftung Wendepunkt zeigt, «wie mit Gott alles möglich ist», erklärt Geschäftsführer Sascha Lang im Interview mit Livenet.Livenet: Sascha Lang, in 25 Jahren ist die Stiftung Wendepunkt zu einem prägenden Player geworden – wie blicken Sie auf die bisherige Geschichte?
Sascha Lang:
Es zeigt, wie mit Gott alles möglich ist. Mein Vater hat mit 1'000 Franken in einer Garage angefangen und heute beschäftigen wir rund 200 Mitarbeitende mit 900 Arbeits-, Wohn- und Tagesplätzen. Wir schauen sehr dankbar auf all die Jahre zurück. Jahre, in denen wir wachsen, lernen und uns weiterentwickeln durften. Das Gründungscredo steht immer noch an erster Stelle und wird aktiv im Wendepunkt-Alltag gelebt – Jesus sagte: «Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt Ihr für mich getan!»

Was sind gegenwärtig die Schwerpunkte der Stiftung Wendepunkt?
Die Menschen stehen im Mittelpunkt all unserer Tätigkeiten, gegründet auf unseren christlichen Grundwerten. Unser Fokus ist, Menschen, die aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind, zu trainieren und mit ihnen sinnvolle Arbeit zu leisten mit dem Ziel, dass sie einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt schaffen. Nebst der beruflichen ist die soziale Integration heute genauso einer unserer Schwerpunkte, wie unser Betreuungsangebot beim Unterstützen in Wohn- und Alltagskompetenzen. Oder unser Bildungs- und Coaching-Angebot, wo wir einerseits mit dem Aufbauen und Vertiefen des Wissens unsere Klientinnen und Klienten für den Arbeitsmarkt stärken und andererseits ihnen, beispielsweise durch Informatikkurse, helfen, das Alltagsleben zu vereinfachen.

Wie wirken Sie insgesamt in die Gesellschaft hinein?
Unsere Motivation ist Menschen zu fördern, und zwar dort, wo sie gerade in ihrem Leben stehen, und sie in ihren Herausforderungen zu begleiten. Das tun wir mit Leidenschaft, Wertschätzung und Professionalität. Wir wollen die Ressourcen jedes Menschen erkennen und freisetzen. Unsere Vision ist, dass Menschen mit uns einen Wendepunkt erleben. Wir wollen relevante Angebote anbieten und Menschen dadurch im Leben weitervoranbringen. Dafür überprüfen wir stets unsere Leistungen und entwickeln sie weiter.

In all den Jahren durften wir ein sehr gut funktionierendes Netzwerk im Bereich Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufbauen, das uns hilft, am Puls der Zeit zu bleiben. Auch dank der Möglichkeit, unsere Ideen immer wieder mit kantonalen Stellen und weiteren Partnern austauschen zu können. Dieses partnerschaftliche Miteinander, verbunden mit dem Auftrag, in neuen Feldern gesellschaftliche Ansprüche gut zu lösen, prägt die Wendepunkt-Arbeit auch in Zukunft.

Welche Projekte liegen nun für die nächsten 25 Jahre druckreif auf Ihrem Schreibtisch?
Wir setzen uns stark damit auseinander, was die zukünftigen Einflüsse und Anforderungen an die Berufsfelder sind und wo wir neue Angebote langfristig anbieten können. Die Digitalisierung macht ebenso bei uns keinen Halt. Dieser Trend ist gerade in der Logistik klar erkennbar. Hier haben wir mit der Einführung von Barcode-Scanning in der Lagerbewirtschaftung sicher schon einen wichtigen Schritt in die Zukunft getan. Wiederum beschäftigen uns Themen, was es zukünftig für Wege einer nachhaltigen, ganzheitlichen Integration in die Gesellschaft geben könnte. Ein Ziel von uns ist, neue Lösungen für Sozialhilfebezüger zu finden, wo sich die Aussicht auf einen Job im ersten Arbeitsmarkt schwierig gestaltet. Wir haben schon heute ganz viel Inspiration in zahlreichen Themen für die kommenden Jahre. Fortsetzung folgt...

Welche Momente bewegen Sie besonders in Ihrer Arbeit?
Momente, wo wir im Glauben mutig vorausgehen und Gottes Wirken darin klar und deutlich spürbar wird. Wir haben das Privileg, solche Zeugnisse bei Menschen und in Projekten mitzubekommen. Wie zum Beispiel beim Bau des Betriebsgebäudes in Muhen, wo sich aufkommende Widerstände auflösten, sich neue kreative Lösungen präsentierten und die ganze Finanzierung gelang.

Was ist Ihr Herzensanliegen?
Wir glauben an Gott und an jeden Menschen. Daher setzen wir uns in einem umfassenden Sinn für das Wohl der Menschen ein. Auf der Grundlage der Bibel denken und handeln wir sozial und unternehmerisch und wünschen uns dadurch, dass auch in Zukunft viele Menschen bei uns Wendepunkte erleben.

Gibt es Geschichten, wo Sie jemandem geholfen haben, der dadurch anschliessend selbst zum Mitarbeiter bei Ihnen wurde?
Wir dürfen immer wieder erfahren, wie Gott Menschen im richtigen Moment zu uns führt. Für uns ist die christliche Grundlage unserer Mitarbeitenden sehr wichtig.

Ein aktuelles Beispiel, dass mich sehr berührt hat, handelt von einem jungen Menschen, der seine Ausbildung nicht bestanden hatte. Eine Bezugsperson hatte von uns gehört und mich kontaktiert, ob wir ihr ihm helfen können. Das haben wir getan – von der Begleitung bei Abklärungen mit den Ämtern bis hin zum erfolgreichen Bestehen. Das hat sein Leben nicht nur beruflich verändert, sondern hatte positive Auswirkungen bis hin in sein privates Leben und Umfeld. Er ist derzeitig kein Mitarbeiter. Aber genau solche Geschichten bestätigen uns in dem, was wir tun.

Planen Sie Tochterunternehmen ausserhalb des Kantons, zum Beispiel im Kanton Solothurn, Bern oder Zürich?
Aktuell sind wir im Kanton Aargau tätig. Wir haben jedoch die Organisationsstruktur bei uns fürs 2018 angepasst. In unseren Statuten ist seit Beginn verankert, dass wir ein gesamtschweizerisches Sozialwerk sind. Wir spüren, dass Gott die Grenzen in der Zukunft erweitern wird. Zeichen in diese Richtung sind sichtbar. Somit sind wir heute bereit, Angebote in angrenzenden Kantonen aufzubauen.

Sascha Lang ist seit April 2008 Geschäftsführer der Stiftung Wendepunkt und seit 2013 Vorsitzender der Geschäftsleitung der Gesamtunternehmung mit Einsitz in den Führungsgremien der drei Tochterfirmen.

Kurzportrait Stiftung Wendepunkt

Die Stiftung Wendepunkt besteht seit 1993 und hat sich zu einem führenden Sozialunternehmen mit drei Tochterfirmen entwickelt. Ihre marktwirtschaftlichen und sozialen Dienstleistungen machen sie zu einem attraktiven Partner für die Wirtschaft und staatliche Stellen. Die insgesamt 900 Arbeits-, Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze werden von 200 Fachpersonen auf christlicher und sozialer Grundlage mit dem Ziel geführt, Menschen in ihrer beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen.

Zur Webseite:
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Datum: 10.09.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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