Yemisi Ogunleye bei Olympia

Vom Mobbingopfer zur Medaillengewinnerin

Yemisi Ogunleye bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2022
Die deutsche Kugelstosserin Yemisi Ogunleye wurde einst wegen ihrer Hautfarbe gemobbt. Halt fand sie in ihrer christlichen Gemeinde. Heute gewinnt sie Edelmetall und will auch an den Olympischen Spielen in Paris für Glanzlichter sorgen.

Als kleines Kind wurde Yemisi Ogunleye wegen ihrer Hautfarbe gemobbt. Gegenüber «SWR» erklärt die Ausnahme-Kugelstosserin, dass sie damals in Bellheim als Tochter einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters die einzige Schülerin mit dunkler Hautfarbe war.

Halt fand sie in ihrer christlichen Gemeinde, der «Christ Gospel City-Church» in Karlsruhe. Die Jugendleiterin der Gemeinde habe sich liebevoll um sie gekümmert, berichtet der «SWR» und zitiert Yemisi Ogunleye: «Ich war ein zurückgezogenes Mädchen. Meine Mobbing-Vergangenheit in der Schule hatte mich eingeschüchtert. Ich traute mich nicht, meine Meinung zu sagen. Ich hatte viele negative Gedanken und fühlte mich verloren.» Auch die Chorleiterin unterstützte sie und gab ihr Gesangsunterricht: «An Weihnachten stand ich vorne auf der Kirchenbühne und sang mein erstes Solo.» Aus Schüchternheit wurde Selbstvertrauen.

Gott ist immer gut

Zuletzt beeindruckte die 25-jährige Kugelstosserin bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom mit einer Weite von 18,62 Metern. Am 8. Juni erkämpfte sie sich die Bronzemedaille und teilte ihre Freude und Dankbarkeit auf Instagram: «Gott ist gut? Die ganze Zeit!», schrieb sie und dankte ihrer Familie, Freunden und allen, die für sie gebetet und sie unterstützt hatten.

Schon vor dem Wettkampf hatte Yemisi Ogunleye ihre Follower daran erinnert, dass «Gottes Pläne besser sind als unsere eigenen», und dabei die Bibel, Sprüche Kapitel 3, Verse 5 und 6 zitiert: «Verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn! Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg.»

Der Glaube als Anker in der Sportkarriere

In einem Interview mit einem deutschen Fernsehsender am 7. März betonte die Athletin, wie wichtig ihr christlicher Glaube für ihre sportliche Laufbahn sei: «Mein Glaube stärkt mich, weil ich weiss, dass Gott einen Plan für mich hat.»

Ogunleye, die derzeit auf Platz neun der Weltrangliste im Kugelstossen steht, hat bereits drei Medaillen gewonnen, darunter zwei bei den Hallen-Weltmeisterschaften 2024 in Glasgow und bei den Europaspielen in Krakau 2023.

Zum Thema:
Mobbing-Opfer: Wenn die Vergangenheit ihre Kraft verliert
Opfer von Mobbing: «Sieben Jahre ohnmächtiges Leiden»
Athletes in Action: Wenn Glaube und Sport zusammenkommen

Datum: 26.07.2024
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / SWR / Info Chrétienne

Werbung
Livenet Service
Werbung