Globaler Friedens-Index

Spieglein, Spieglein … welches ist das friedlichste Land?

Kürzlich wurde der aktuelle Global Peace Index (GPI) veröffentlicht. Er zeigt
Friedenstaube
Wirtschaftliche Auswirkungen auf Gewalt
Klimawandel: Bevölkerungen, die in einem Hochrisikogebiet leben

auf, wie friedlich ein Land ist, wobei die Coronakrise auch hier ihre Spuren hinterlassen hat. Seit 2007 erstellt, ist er ein Indikator für eine gut funktionierende Regierung, Presse oder Gewalt-Verhinderung. Die Schweiz konnte Platz 10 halten und Deutschland rückte auf 16 vor.

Frieden ist nicht nur das Fehlen von Krieg und Streit, sondern eine innere Gelassenheit, ein In-sich-ruhen, das zu einem wohlwollenden Miteinander führt. Oder was ist Friede für Sie? Sich wohl fühlen, eine gewisse Sicherheit, kein Stress, Druck oder Unsicherheit?

Der GPI zeigt, wie es um den (äusseren) Frieden rund um die Welt steht.

Medien, Militär und Minus von Terror-Opfern

Die Denkfabrik «Institute for Economics and Peace» (IEP) bewertet jedes Jahr die Situation in 163 Ländern der Welt anhand von Kriterien wie beispielsweise «gesellschaftliche Sicherheit, das Ausmass der anhaltenden nationalen und internationalen Konflikte und der Grad der Militarisierung», wie es im GPI heisst.

Als Säulen der Friedfertigkeit gelten unter anderem solide Institutionen, eine gut funktionierende Regierung, Pressefreiheit, niedrige Korruptionsraten sowie eine geschäftsfördernde Umgebung.

Die Welt ist heute wesentlich weniger friedlich als sie es beispielsweise 2008 noch war. Doch die Zahl der Toten durch terroristische Angriffe war 2015 noch etwa 33'500, und nun starben im vergangenen Jahr nur noch 8'000 Menschen durch Terrorismus. In 100 Ländern gingen zudem die Militärausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt zurück.

Corona, Konsequenz und Kontinente

Bei einer Analyse der Auswirkungen der Corona-Pandemie geht das IEP davon aus, dass sich die friedlicheren Länder mit Friedenssäulen wie einer funktionierenden Regierung und einer soliden Geschäftsumgebung schneller von der Krise erholen werden als die Staaten, deren Situation bereits vor der Krise schwierig war. Man rechnet mit Kürzungen von Entwicklungsgeldern.

Einzig positiver Punkt ist, dass Stellvertreter-Kriege schwerer finanzierbar werden könnten.

Schweiz bleibt, Deutschland kommt

Deutschland stieg auf dem Ranking der friedlichsten Länder um sechs Plätze nach oben und steht nun an 16. Stelle; zurück in den Top 20. Die Schweiz ist unverändert auf dem 10. Platz und Österreich wie im vergangenen Jahr auf Platz vier. Das dem Index zufolge friedlichste Land der Welt ist weiterhin Island. An letzter Stelle steht Afghanistan.

Die friedlichsten Länder im Überblick:

1. Island
2. Neuseeland
3. Portugal
4. Österreich
5. Dänemark

Die fünf am wenigsten friedlichen Länder:

159. Jemen
160. Südsudan
161. Irak
162. Syrien
163. Afghanistan

Krieg und Klima

Zum ersten Mal wurde im GPI 2019 der Einfluss des Klimawandels auf den Staats-Frieden untersucht, und welche Staaten am meisten dem Klimawandel ausgesetzt sind – häufig diejenigen, die im Friedens-Index sowieso schon ganz unten sind und schon mit anderen Problemen zu kämpfen haben.

Die Gesamtzahl der Naturkatastrophen verdreifachte sich in den letzten vier Jahrzehnten. Zwei Billionen Einwohner leben etwa in Ländern, die mit Hochwasser zu kämpfen haben.

Im Jahr 2019 waren zudem fast 60 Prozent aller Länder von gewaltsamen Protesten betroffen. Die IEP-Experten beobachten hier einen Langzeit-Trend: Die Zahl der Ausschreitungen weltweit hat sich demnach in den vergangenen zehn Jahren beinahe verdreifacht.

Die wichtigsten Facts des GPI 2020

  • Island, das keine eigene Armee besitzt, hält seinen Status als friedlichstes Land der Erde bereits seit 2008.
  • Europa bleibt auch 2020 die friedlichste Region der Erde, obwohl ein leichter Abstieg zu verzeichnen ist. 13 europäische Staaten sind in den Top 20 und nur zwei europäische Länder befinden sich nicht in der oberen Hälfte des Gesamt-Rankings.
  • Der Nahe Osten und Nordafrika bleiben weiterhin die weltweit am meisten von Konflikten und Gewalt betroffenen Regionen. Das von Bürgerkriegen geplagte Afghanistan befindet sich im zweiten Jahr in Folge auf dem hintersten Rang.
  • Zwei von neun Regionen sind laut GPI 2020 friedlicher geworden: Die grössten Verbesserungen zeigen sich in Russland und Eurasien, wo es Fortschritte in puncto Sicherheit und anhaltende Konflikte gab; Nordamerika verbesserte sich in allen drei grossen Bereichen.
  • Die Zahl ziviler Unruhen ist seit 2011 um 282 Prozent gestiegen, die der Generalstreiks sogar um 821 Prozent. In Europa gab es in diesem Zeitraum die meisten Proteste, Unruhen und Streiks. Im Afrika südlich der Sahara stiegen die Bürgerunruhen um mehr als 800 Prozent an.
  • 81 Länder sind friedlicher geworden und 80 unfriedlicher. Das ist die neunte Verschlechterung des Friedens in zwölf Jahren.

Finale und Friede-Fürst

Schliessen wir den Kreis: Friede ist nicht nur das Fehlen von Krieg und Streit, sondern eine innere Gelassenheit, ein In-sich-ruhen, das zu einem wohlwollenden Miteinander führt.

Wenn nicht dieser Jesus, der Friedefürst selbst, wer sonst könnte der Menschheit helfen und sogar übernatürlichen Frieden schenken? Ein Geschenk, das dringend notwendig ist. Bleibt der Wunsch, dass global bleibender Friede und umfassende Gerechtigkeit einzieht.

Über den World Peace Index

Die erste Version des Indexes wurde im Mai 2007 herausgegeben und gilt als die erste Studie, die eine Bemessungsgrundlage der Friedlichkeit von Ländern auf der ganzen Welt zur Verfügung stellt. Unterstützt wurde die Studie unter anderem von Erzbischof Desmond Tutu, dem Dalai Lama, dem ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter und Königin Nūr von Jordanien.

Interaktive Karte, Original Index und Grafiken:
Vision of Humanity

Zum Thema:
Hoffnungsbarometer 2019: Licht am Zukunftshorizont
Globaler Friedensindex: Und Frieden auf Erden... Wie friedlich ist unsere Welt?
Globale Ungerechtigkeit: «Der Friede beginnt bei mir»

Datum: 22.06.2020
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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