Globaler Friedensindex

Und Frieden auf Erden... Wie friedlich ist unsere Welt?

Der Global Peace Index (GPI) zeigt auf, wie friedlich es in vielen Ländern ist, wobei es seit 2013 erstmals weltweit etwas friedlicher geworden ist. Zufrieden kann man damit nicht sein,
Friedenstaube
Wirtschaftliche Auswirkungen von Gewalt
Klimawandel: Bevölkerung, die in einem Hochrisikogebiet leben

tägliche Nachrichten über Krieg, Terror und Regierungskrisen zeigen dies zu deutlich. Ein Friedens-Blick lohnt sich gerade deshalb.

«Suche Frieden…» ist die Jahreslosung aus Psalm 34, Vers 15, welche uns eines der grössten Anliegen der Menschheit ins Bewusstsein ruft. «Weltfriede!» ist auch die gängige Antwort, wenn beispielsweise eine Miss Universum nach ihrem grössten Wunsch gefragt wird. Doch wie steht es nun konkret um Frieden auf unserem Planeten? Und wie ist dieser überhaupt messbar?

Geld, Gewalt und Generäle

Die Denkfabrik «Institute for Economics and Peace» (IEP) bewertet jedes Jahr die Situation in mehr als 160 Ländern der Welt anhand von Kriterien wie beispielsweise Krieg, Wirtschaft, Polizeigewalt und Landesregierung. Seit 2013 ist nun die Welt trotz Flüchtlingsströmen, schwelender Kriegsgebiete und Terrorismus erstmals etwas friedlicher geworden.

«Von einem Trend will ich aber noch nicht sprechen», so der IEP-Gründer Steve Killelea. Besonders wenn weiterhin Gefahren drohen, wie im Nahen Osten im Hinblick auf den Iran.

Friede, Fürst und freie Presse

Aber die Definition von Frieden muss nicht nur das Fehlen von Krieg und Streit sein. Als Säulen des Friedens beziehungsweise der Friedfertigkeit gelten beim GPI beispielsweise solide Institutionen, eine gut funktionierende Regierung – sei es ein Fürstentum, Republik oder direkte Demokratie –, Pressefreiheit, niedrige Korruptionsraten sowie ein geschäftsförderndes Umfeld.

Die Schweiz belegt Rang 11 (im Vorjahr 13) und Deutschland Rang 22. Die Deutschen rutschten, wie auch schon in den vergangenen Jahren, weiter ab und fielen aus der Top 20 der friedlichsten Länder (letztes Jahr Platz 17). Island, das keine eigene Armee besitzt, behält seinen Status als friedlichstes Land der Erde, den es bereits seit 2008 innehat.

Europa ist wiederum im GPI 2019 die friedlichste Region der Erde. In den Top Ten finden sich sechs europäische Staaten, denn im vergangenen Jahr trug vor allem ein Rückgang an Terroranschlägen dazu bei. Auch die Zahl der Menschen, die als Flüchtlinge Schutz in Europa suchten, ging zurück.

Die friedlichsten Länder im Überblick

1. Island
2. Neuseeland
3. Portugal
4. Österreich
5. Dänemark
6. Kanada
7. Singapur
8. Slowenien
9. Japan
10. Tschechien
11. Schweiz

Die 5 am wenigsten friedlichen Länder

159. Irak
160. Jemen
161. Südsudan
162. Syrien
163. Afghanistan

Krieg, Klima, Korruption

Syrien ist erstmals seit mehreren Jahren nicht mehr das Land mit dem geringsten Mass an Frieden. Diesen Platz nimmt nun Afghanistan ein. Das Land gehörte im vergangenen Jahr laut der Universität Sussex mit mehr als 45'000 Kriegsopfern zu den tödlichsten Ländern der Welt. Die radikalislamischen Taliban gewannen zuletzt wieder an Einfluss.

Die USA sind weiter abgerutscht – von Rang 121 auf 128.

Zum ersten Mal wurde im GPI 2019 der Einfluss des Klimawandels auf den Staatsfrieden untersucht, und welche Staaten am meisten dem Klimawandel ausgesetzt sind – häufig diejenigen, die im Friedensindex sowieso ganz unten sind und schon mit anderen Problemen zu kämpfen haben.

Kommentar: Jage dem Frieden nach!           

Auffällig ist, wie Staaten mit gelebten «Menschenrechten» und christlichen Werten wie «Nächstenliebe» zu den Top-Ten-Ländern gehören, wo Friede herrscht.

Gibt es eine Versöhnungskultur oder wird zum Äussersten auf «Blutrache» geschworen? Da kommt zugegebenermassen der «Alt-Testamentler» mit «Auge um Auge und Zahn um Zahn» auch nicht so gut weg.

Innerer Friede, äusseres Wohlsein/Wohlstand

Es gibt den sogenannten Friedefürst, der über das verstauchte Ego regieren kann. Denn Glaube und die Beziehung mit Gott ist nicht nur eine Krücke für Lahme und hilflose Randfiguren der Weltgeschichte; nein, er korrigiert, wo der Mensch selbstbezogen über Mitmenschen hinweggehen will. Er formt das menschliche Herz, damit es für grosszügiges Miteinander fähig wird.

Dazu braucht es Landesregierungen, Leiter, die Gutes im Sinn haben – Frieden im Herzen tragen; Väter und Mütter von Nationen anstelle eines stolzierenden Supermilitaristen.

Bestimmt ist ein weiterer Friedensindikator, wie es einer Mehrheit in einem Land geht. Oder ist es nur eine Oberschicht, welche vom Wohlstand und der Regierungsform profitiert? Eine bekannte Weisheit sagt: «Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.»

Über den World Peace Index

Die erste Version des Indexes wurde im Mai 2007 herausgegeben und gilt als die erste Studie, die eine Bemessungsgrundlage der Friedlichkeit von Ländern auf der ganzen Welt zur Verfügung stellt. Unterstützt wurde die Studie unter anderem durch Erzbischof Desmond Tutu, den Dalai Lama, den ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter und Königin Nūr von Jordanien.

Insgesamt unterteilt der World Peace Index derzeit 163 Länder in 5 Hauptkategorien.

Zum Thema:
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Datum: 12.09.2019
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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