So lebten die Apostel starke Leiterschaft vor

Eine der ersten internen Spannungen zeigte sich, als einige Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden (dokumentiert in der Bibel, in Apostelgeschichte Kapitel 6, Verse 1 bis 7). Das daraus resultierende Murren hätte die Einheit der Gemeinde gefährden können. Doch die Apostel begegneten der Situation mit beeindruckender Führungsstärke. Dabei haben sie uns neun wertvolle Lektionen für eine effektive Leitung gegeben.

1. Der Realität ins Auge sehen

Probleme analysieren und lösen. Die Realität in der frühen Kirche war, dass Witwen vernachlässigt wurden, dass Unqualifizierte Aufgaben übernahmen, für die sie nicht geeignet waren, und dass grosse Konflikte drohten. Gute Leiter ignorieren solche Probleme nicht, sondern gehen sie an. Die Apostel reagierten, indem sie die Strukturen reorganisierten und geeignete Personen fanden, um das Problem zu lösen. Wachsende Gemeinden und Organisationen brauchen oft neue Strukturen und Lösungsansätze.

2. Das grosse Ganze im Blick behalten

Die Apostel beschäftigten sich nicht mit Details, wie man das Brot besser verteilen oder stabilere Säcke verwenden könnte. Sie erkannten, dass das Murren Auswirkungen auf die ganze Gemeinde haben könnte, nicht nur auf die betroffenen Witwen. Effektive Führungskräfte nehmen sich die Zeit, über den Tellerrand hinauszuschauen, langfristig zu planen und die Vogelperspektive einzunehmen.

3. Konzentration auf das Wesentliche

Die Apostel wussten, dass ihr Hauptaugenmerk auf dem Missionsauftrag liegen musste. Ihre Zeit, ihre Fähigkeiten und ihr Einfluss sollten der Lehre, dem Gebet und der allgemeinen Leitung der Gemeinde gewidmet sein. Sie passten die Struktur so an, dass das Wesentliche nicht in den Hintergrund geriet. Gute Leiter erkennen, dass das Gute oft der Feind des Besseren sein kann, und schützen sich vor der Versuchung, jedem guten Vorschlag nachzugeben.

4. Schwierige Entscheidungen treffen

Die Apostel entschieden, dass sie nicht die Richtigen waren, um sich persönlich um die Witwen zu kümmern. Diese Entscheidung war mutig, denn sie riskierte Kritik: «Ist euch das zu wenig? Jesus hat euch die Füsse gewaschen, und ihr wollt nicht einmal Essen austeilen?» Aber sie trafen diese schwierige Entscheidung, weil sie notwendig war. Grosse Entscheidungen erfordern Mut und Überzeugung, auch wenn sie unpopulär sind.

5. Im Team arbeiten

Grosse Leiter beziehen andere in die Entscheidungsfindung und die praktische Umsetzung mit ein. Die Apostel schlugen vor, sieben geeignete Männer auszuwählen und überliessen die Entscheidung der Gemeinde. Sie gaben zwar den Rahmen vor, luden aber andere zur Mitarbeit ein.

6. Klare Standards setzen

Die Apostel stellten klare Kriterien auf: Sieben Männer voller Geist und Weisheit. Klare Standards helfen, Lösungen umzusetzen und Erwartungen zu kommunizieren. Auch in Teams und Organisationen fördern klare Werte eine gesunde Arbeitskultur.

7. Aufgaben delegieren

Nachdem die sieben Männer ausgewählt waren, delegierten die Apostel die Verantwortung an sie. Gute Führungskräfte teilen Aufgaben und versuchen nicht, alles selbst zu machen. Sie sehen es nicht als Bedrohung an, wenn jemand anderes eine Aufgabe vielleicht besser erledigt. Der Gedanke «Wenn es richtig gemacht werden soll, muss ich es selbst machen» blockiert effektive Führung.

8. Anderen vertrauen

Vertrauen und Delegation gehören zusammen. Die Apostel vertrauten den sieben Männern diese Aufgabe vollständig an. Sie haben nicht mikro-gemanagt, sondern Verantwortung delegiert. Vertrauen fördert Wachstum und gibt anderen die Möglichkeit, sich zu entwickeln.

9. Neue Leiter entdecken, entwickeln und beauftragen

Dieser Punkt fasst die ganze Situation zusammen: Die Apostel halfen der Gemeinde, sieben geeignete Männer zu finden, beauftragten sie und bildeten sie für ihren Dienst aus. Gute Leitung zeigt sich darin, wie viele andere Leiter durch sie ihre Berufung finden.

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