In Nicaraguas Krise

Häftlinge beten für Veränderung im Land

Kriminelle, Gangster, Häftlinge … Sie haben schlimme Dinge begangen – und haben Jesus kennengelernt, der sie grundlegend verändert hat. 600 Gefangene trafen sich vor wenigen Tagen im Gefängnis «La Modelo», um für ihr Land zu beten, das in der Krise steckt.
Häftlinge des Gefängnisses «La Modelo»

In allen Teilen des Landes beten Christen regelmässig für das Land. Die wirtschaftliche Krise und daraus folgende Demonstrationen haben die nicaraguanische Regierung zu extremen Handlungen greifen lassen. Hunderte starben durch die heftige Unterdrückung, immer wieder wird von Entführungen und Verfolgung seitens der Polizei berichtet.

Häftlinge mit Tränen in den Augen

Doch ein besonderer Gottesdienst fand vor wenigen Tagen in der Haftanstalt «La Modelo» in Tipitapa statt. 600 Gefangene versammelten sich, um gemeinsam zu singen, aber vor allem Gott für Hilfe in der Krise des Landes und um Weisheit für die Regierenden zu bitten. Viele Häftlinge hatten Tränen in den Augen, während sie Gott um Veränderung anflehten.

Jeder der 16 Pavillons in diesem besonderen Gefängnis verfügt über eine eigene Gemeinde mit eigenem Pastor. Hinter dieser Arbeit steht die Organisation «Ríos de Agua Viva» (dt. Flüsse lebendigen Wassers), die bereits seit sieben Jahren mit Unterstützung der Leitung der Haftanstalt Veranstaltungen mit Gebet und Fasten, aber auch Bibelstudien durchführt.

Geistliche Veränderung zur sozialen Wiedereingliederung

Ziel der Arbeit ist es, durch die geistliche Erneuerung die Menschen und ihr Verhalten zu verändern, um ihnen so die Zeit nach der Entlassung zu erleichtern. «Zusammen mit den Gefangenen arbeiten wir an der geistlichen Veränderung und Änderung ihres Verhaltens, damit sie, sobald sie diesen Ort verlassen, neue Staatsbürger sind», erklärt Gefängnisleiter José Antonio Chacón gegenüber dem Portal Evangélico Digital.

Dass sich diese 600 Häftlinge freiwillig getroffen haben, um für das Land und seine Menschen zu beten, zeigt, dass die Arbeit bereits viel Frucht getragen hat.

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Datum: 27.06.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangélico Digital / Evangelical Focus

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