Mehr als ein Tonstudio

Eine Berührung vom Himmel

Ein qualitativ hochstehendes Tonstudio, nicht gewinnorientiert und auf christlicher Basis – dahinter steht ein Traum und die Leidenschaft der Berührung Gottes in der Musik. Oder mit anderen Worten: r7studio.
Lukas Leuthold hat sein eigenes Tonstudio gebaut
Lukas Leuthold an seinem neuen Arbeitsplatz

Ein Mehrfamilienhaus in Wattenwil. Eine Rampe führt an der Hausfassade entlang hinunter ins Tiefparterre. Das Gebäude ist schlicht, es gibt keine Beschriftungen, die dem ahnungslosen Besucher verraten, was ihn beim Eintreten erwarten wird…

Ein einzigartiges Tonstudio

In den guten alten Zeiten wurden grosse, teilweise extravagante Tonstudios erbaut. Die dabei anfallenden Kosten will heute aber kaum mehr jemand bezahlen und so wird fast ausschliesslich in kleineren, kostengünstigeren Studios produziert. Das Tonstudio r7studio ist aber nicht primär aufgrund seiner Bauform einzigartig, sondern wegen des Ziels. Das Tonstudio will christliche Musiker fördern und ist nicht gewinnorientiert. Gestützt wird es von einem Trägerkreis.

Ja, es handelt sich um eine Liebhaberei – wer jetzt aber sofort an ein qualitativ zweitklassiges Studio denkt, irrt sich. Von den Raumdimensionen über die Akustikelemente bis zu Instrumenten und technischem Equipment: alles wurde detailliert geplant und weist höchste Qualitätsmerkmale auf.

Leidenschaft für Musik

Seit Jugendzeit spielte Lukas Leuthold (41) in vielen Bands, wie beispielsweise als Keyboarder bei Gospel News. «Ich suchte das Anspruchsvolle in der Musik und habe in dieser Zeit viel gelernt.» Als er die Einladung zum Spielen als Hauptakt an einem Festival in Deutschland absagen musste, haderte er schon etwas. Schliesslich hat man nicht alle Tage die Möglichkeit, vor 18'000 Zuschauer aufzutreten. Es folgten weitere Enttäuschungen dieser Art. «Plötzlich war Schluss mit Spielen». Öffentliche und namhafte Events musste er immer wieder sausen lassen. «Ein neuer Ort wurde für mich vorbereitet, im Privaten, Kleinen und hinter dem Vorhang.»

Schon früh entdeckte Lukas seine Freude am Songschreiben, Aufnehmen, Schneiden, Abmischen, einfach allem, was zur Produktion von Musik dazugehört. Und er liebt es, andere Musiker zu fördern. Sein Proberaum wurde immer mehr zum Ort, wo Musiker hinkamen, um ihre Musik aufzunehmen. Sich in andere Musiker zu investieren, ist ein Schlüssel im Dienst von Lukas geworden.

Eine Bemerkung hinterlässt Spuren

Einmal schaute ein bekannter Musiker bei Lukas vorbei. Während des Plauderns sagte dieser: «Ich bin neidisch auf euch Christen. Ihr seid so gut vernetzt. Für euch ist es einfach, eine Plattform zu finden.» Die Worte blieben hängen. Es schien, als würde da ein riesiges Potential viel zu sehr ungenutzt bleiben. Lukas meint: «Es ist Zeit, dass wir als christliche Musiker uns neu formieren.» Anstatt einen Konkurrenzkampf aufzubauen, sollten Privilegien genutzt werden, um an einem Strick zu ziehen.

Lukas träumt davon, Christen zu vereinen, um sich gemeinsam für vielfältige Musik starkzumachen. «Einander Segnen und sich gegenseitig unterstützen: Wir müssen lernen selbstlos zu werden um uns untereinander den Vortritt zu geben damit das Grosse und Ganze von selbst zum Vorschein kommt.»

Ein Traum wird wahr

«Wollen wir das alte Bauernhaus kaufen und mit unseren Familien dort leben?» fragte Lukas’ Schwager. Es war einer dieser Witze, die plötzlich ernst werden. Es dauerte nicht lange und die Planung für den Neubau begann. Neben den beiden Familienwohnungen sollten sich im Haus eine Schreinerei, altersgerechte Mietwohnungen, eine Gästewohnung und das Tonstudio befinden.

Der Bau eines Tonstudios, in der von Lukas gewünschten Grösse, stellte sich als grosse Herausforderung heraus. «Man baut das Haus um das Tonstudio, nicht das Tonstudio ins Haus». Er scheute aber keinen Aufwand für Planung und Konsultieren von Experten. Viele Details mussten stimmen, um den perfekten Klang zu erzeugen. Und dann war es fertig, das Tonstudio, von dem Lukas viele Jahre kaum zu träumen gewagt hatte.

r7studio: Ein Ort von und für Gott

In Daniel Amstutz fand Lukas den geeigneten Partner, um das Projekt durchzuführen. Die beiden teilen nicht nur dieselbe Leidenschaft, sondern auch die gleiche Vision. Diese wird mit dem Namen, «Reflecting Seven» (R7) ausgedrückt. «Reflecting Seven» bedeutet Gottes Gemeinschaft mit dem Menschen zu reflektieren. «Wenn Gott uns Menschen begegnet, geschieht eine tiefe, lebensverändernde Berührung. Es geschieht etwas, das weit über Emotionen hinausgeht.» Und genau solche Momente – Lukas spricht von «Magic Touches», gilt es, in der Musik zu suchen und festzuhalten.

r7studio ist mehr als ein Tonstudio. Es ist ein Ort der Begegnung, wo Musiker sich treffen, austauschen und füreinander beten – so zumindest soll es immer mehr sein. Und es geschieht schon heute. Leute kommen, fragen nach Beratung oder musikalischen Tipps. Andere wollen ihre Musik produzieren. «Leider ist es unmöglich, auf alle Anfragen eine positive Antwort zu geben», berichtet Lukas, freut sich aber über jedes Projekt, das realisiert werden kann, egal ob im r7studio oder anderswo.

Zur Webseite von r7studio

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Datum: 25.07.2019
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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