Alt-Bundespräsident Wulff

«Ich hatte wahnsinnig Glück»

Der frühere Bundespräsident Wulff sprach erstmals öffentlich über die Bewältigung seiner Lebenskrise nach seinem Rücktritt.
Christian Wulff

Wer Krisen erlebt, sollte nicht der Versuchung erliegen, sich als Opfer zu sehen. Diesen Ratschlag gab Christian Wulff, früherer Bundespräsident, einem Forum von Unternehmern. Wulff sprach erstmals öffentlich über die Bewältigung seiner Lebenskrise. Entscheidend sei, so Wulff, dass der Betroffene in der Krise der Handelnde bleibe. Der ehemalige Bundespräsident war prominentester Sprecher der ersten Epos-Konferenz in Filderstadt (bei Stuttgart) Anfang November. Veranstaltet wurde die Konferenz von der Gutshof-Akademie (Frielendorf, Nordhessen) unter der Leitung von Ilona und Rainer Wälde.

Vorwürfe – Rücktritt – Freispruch

Wulff sah sich in seiner Amtszeit als Bundespräsident mit den Vorwürfen konfrontiert, er nutze sein Amt für persönliche Vorteile. Wegen dieser Vorwürfe trat er im Februar 2012 vom Amt zurück. Einen Tag zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Hannover die Aufhebung seiner Immunität wegen Verdachts der Vorteilsannahme beantragt. Es kam zum Prozess wegen Bestechlichkeit im Amt. Zwei Jahre später (Februar 2014) wurde Wulff von allen Vorwürfen freigesprochen.

Ungeachtet der unbegründeten Vorwürfe gegen ihn und seiner Lebenskrise, könne er heute dennoch sagen: «Ich hatte wahnsinnig Glück. Ich durfte ein Land regieren, ich durfte die Republik vertreten im In- und im Ausland.»

«Es ist gut, in Gottes Hand zu sein»

Wichtiges Lebensgepäck zur Bewältigung der Krise sei gewesen, dass er schon als Heranwachsender Verantwortung in der Familie übernahm und die Unterstützung durch Mentoren erfahren habe. Auch der Glaube an Gott habe ihm geholfen. «Es ist gut, in Gottes Hand zu sein und zu wissen, dass der Schöpfer für jeden einen Plan hat.»

Für ihn seien nach der bewältigten Lebenskrise Bereiche wichtig geworden, die er früher vernachlässigt habe: Zeit für seine Familie und Kinder; Achtsamkeit und sich um sich selbst zu kümmern. «Viele Unternehmer sind Kümmerer, sie kümmern sich um andere, aber nicht um sich selbst, um ihren Körper, ihre Ernährung und ihren Schlaf», mahnte Wulff.

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Datum: 11.11.2019
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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