Iran lässt zwei Christinnen frei – und verhaftet andere
Beim historischen Telefongespräch zwischen US-Präsident Barack Obama und dem iranischen Staatschef Hassan Rouhani wurde auch über den im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis inhaftierten Pastor Saeed Abedini gesprochen.
Abedini ist zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, eines davon ist verbüsst. Laut «Fox News» äusserte Obama ein Interesse daran, dass Abedini und zwei weitere Amerikaner freigelassen und mit ihren Familien vereint werden. Als Abedinis Frau Naghmeh vom Telefonanruf erfuhr, erklärte sie dies zur Nachricht, die sie «am meisten ermutigt hat, seit Saeed vor einem Jahr verhaftet worden ist».
Graham setzt sich ein
US-Pastor Billy Graham setzte sich ebenfalls für den Inhaftierten ein (wir berichteten). Mit einem Brief an Hassan Rouhani bat Graham, dass der Ehemann, Vater und Diener Gottes zurück in seine Heimat gelassen werden solle. «Ich bitte Sie respektvoll, Pastor Saeed Abedini aus der Haft zu entlassen.»
Abedini war geschlagen und in Einzelhaft gesteckt worden. In der Anklage hiess es, er habe die «Nationale Sicherheit» gefährdet – eine häufige Anklage im Iran gegen politische Gefangene und Christen.
Zwei Christinnen aus Haft entlassen
Einen «Anker der Stabilität in einer Region der Instabilität» nannte Hassan Rouhani seine Nation vor der UN-Vollversammlung. Doch für «seine» Minderheiten ist die Lage instabil geblieben: Zwar sind zwei Christinnen vorzeitig frei, gleichzeitig werden andere aufgrund ihres Glaubens eingekerkert.
Kurz vor Rouhanis erster Rede vor der UN-Vollversammlung liess Teheran mehrere politische Gefangene vorzeitig frei. Darunter zwei Christinnen, Mitra Rahmati und Maryam Jalili, berichtet «Open Doors». Allerdings: In einem Monat wäre ihre 2,5 Jahre dauernde Haftstrafe verbüsst gewesen. Ausgesprochen worden war sie wegen ihrer Mitgliedschaft in einer christlichen Gruppe und Evangelisierens unter Muslimen.
Zehn Jahre Haft für Konvertit
Seit Rouhanis Wahl im Juni wurde verschiedentlich hart gegen protestantische Christen vorgegangen. In den letzten zwei Monaten wurden gleichzeitig mindestens zwanzig Christen verhaftet unter dem Vorwurf, «Handlungen gegen die staatliche Sicherheit» verübt zu haben. Ihr einziges «Verbrechen» ist ihr christlicher Glaube, sie stellen keine Gefahr für den Staat dar. Unter anderem wurde der junge Konvertit Mostafa Bordbar (27) für zehn Jahre inhaftiert.
Datum: 01.10.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch