Vertrieben, dann geschätzt

Russische Missionare erinnern an Josef

Als Ivan Pavlov mit seinem Team das Evangelium im Dorf Lyvovka im Oblast Omsk verkündigen will, wird er bedroht und vertrieben. Doch hinterher erfahren sie von einem überraschenden Ereignis – eine Ermutigung für uns alle …
Die Omsker Mariä-Entschlafens-Kathedrale (Bild: Wikipedia)

«Als wir das Evangelium im Dorf Lyvovka im Bezirk Kalachinski im Oblast (Anm. d. Red.: Im weiteren Sinne vergleichbar mit einem Kanton) Omsk verkündigten, hörten einige der Bewohner zu und nahmen es an», berichtet Ivan Pavlov von der Nehemia-Gemeinde in Omsk.

Der Oblast Omsk liegt an der russischen Südgrenze zu Kasachstan, die gleichnamige Hauptstadt Omsk ist mit rund 1,17 Millionen Einwohnern die achtgrösste Stadt Russlands.

Ivan Pavlov berichtet in seinem Schrieben weiter: «Wir erfuhren, dass in einem der Häuser eine Familie mit vielen Kindern lebt. In unserem Auto hatten wir einige Kleider, die wir in der Gemeinde gesammelt hatten. Unsere Teammitglieder beschlossen, die Familie mit den Kleidern zu segnen, und holten sie aus dem Auto.»

Auf Opposition gestossen

Doch es sollte nicht dazu kommen: «Zur gleichen Zeit kamen einige Betrunkene auf uns zu und begannen uns aus dem Dorf zu vertreiben. Sie bedrohten uns, provozierten einen Konflikt, nahmen uns einige Bücher und eine Bibel weg.»

Immerhin behaupteten die Störenfriede, dass sie die Bücher lesen würden. «Sie nahmen auch eine Tasche mit Kleidung mit.» Die Evangelisten mussten fliehen. «Während wir gingen, bedrohten sie uns und sagten, wir sollen nie mehr zurückkommen. Aber wir sagten, wir würden wiederkommen.»

Wie einst Josef

Anzunehmen wäre nun, dass die Güter abhandengekommen und die Bücher zerstört worden sind. Doch dies ist nicht der Fall: «Später erfuhren wir, dass sie die Tasche und die Bücher der Familie gaben, die wir besuchen wollten.» Dies zeigt, dass der Widerstand nicht bleibend sein muss. Interessant ist, dass die Personen, welche die Hilfe empfangen sollten, diese schliesslich tatsächlich erhielten und sich die Störefriede schliesslich mässigten.

Das Geschehnis kann auch uns ermutigen, dass eine erste Ablehnung längst nicht das letzte Wort zu haben braucht, sondern dass Gott nach seinem Gutdünken Herzen verändern kann. Im kleinen Stil erinnert das Ereignis an eine ganz grosse Geschichte – jene von Josef. Dieser sagte zuletzt zu seinen Brüdern, die sich bei ihm nach dem Verrat entschuldigten: «Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen. Durch meine hohe Stellung konnte ich vielen Menschen das Leben retten.» (Nachzulesen in 1. Mose, Kapitel 50, Vers 20)

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Datum: 10.02.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / russianpentacostal.org

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