Basketball im Gefängnis

Christliche Werte vermitteln, Gespräche führen – und Spass haben

Seit sechs Jahren besucht die christliche Gruppe «Prison Ball» ein Gefängnis in Barcelona, um mit den jungen Häftlingen Basketball zu spielen. Ihr Einsatz lohnt sich: Durch das gewonnene Vertrauen können sie ihren Glauben weitergeben.
Prison Ball
Während der Spielpause wird über den Glauben gesprochen.

Am Wochenende Basketball zu spielen, ist an sich nichts Besonderes. Doch seit sechs Jahren trifft sich eine Gruppe junger Spanier zum Spielen an einem ungewöhnlichen Ort – im Gefängnis. Unter dem Namen «Prison Ball» (Gefängnisball) besuchen sie alle zwei Wochen die Haftanstalt Quatre Camins in Barcelona. Hier werden sie jeweils schon von den jungen Häftlingen zwischen 18 und 23 Jahren, mehrheitlich Latinos, erwartet.

An Sicherheitsmassnahmen gibt es für die christlichen Sportler nicht viel: Ein Sozialarbeiter begleitet sie und in einem kleinen Häuschen kontrolliert ein Beamter die Monitore der Videokameras. Doch viel mehr brauchen sie auch nicht, denn über die Jahre hinweg konnte die Gruppe eine Vertrauensbasis zu vielen der Gefangenen, mit denen sie spielen, aufbauen.

Positiveres Verhalten

Doch wieso einen Samstagnachmittag im Gefängnis verbringen statt in Freiheit? Das Ziel von «Prison Ball» ist klar: Zum einen wollen sie einfach eine gute Zeit mit den jungen Häftlingen und ihrem Lieblingssport verbringen, aber auch mit ihnen ins Gespräch kommen und ihnen christliche Werte weitergeben. Und das hat bisher gefruchtet: «Der Sozialarbeiter, der immer in der Gruppe mit dabei ist, erzählt uns, dass die Jugendlichen generell ein positiveres Verhalten aufzeigen, wobei das nicht bedeutet, dass sie nicht auch mal Mist bauen – schliesslich sind wir hier im Gefängnis», schmunzelt Arnau Escapa, der seit vier Jahren Teil von «Prison Ball» ist und die Besuche organisiert.

Vertrauen, das sich bewährt

Wie sehr die Häftlinge die Besuche der jungen Christen schätzen, zeigten sie beim letzten Besuch, als sie extra für sie eine HipHop-Tanzeinlage improvisierten. Und aufgrund dieser Vertrauensbasis können die Jungen von «Prison Ball» in den Spielpausen ganz unverfänglich vom Glauben reden, von den Werten, die das Christsein ausmachen. Und das hat auf einige einen bleibenden Eindruck hinterlassen. «Mit einigen der Jungs, mit denjenigen, die wirklich neu anfangen wollen, sind wir auch nach ihrer Freilassung noch in Kontakt geblieben», berichtet Arnau.

«Prison Ball» ist Teil des Gefängnisdienstes des Evangelischen Rates von Katalonien, der bereits seit 1995 die christliche Botschaft in verschiedene Gefängnisse Kataloniens bringt.

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Datum: 05.03.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Protestante Digital

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