Melanie Behringer

«Mit Jesus hast du schon alles erreicht!»

Melanie Behringer in Aktion auf dem Rasen.
Melanie Behringer spielte rund 16 Jahre als Profifussballerin für Deutschland. Sie ist für ihren kraftvollen Distanzschuss bekannt und nimmt die Kraft aus ihrem Glauben. Eine erste Einstimmung aufs Fussballfieber...

In wenigen Tagen startet die Fussball-EM in Deutschland. Die Organisation «Fussball mit Vision» nutzt dies, um Portraits christlicher Spielerinnen und Spieler zu verbreiten – zu ihnen gehört auch Melanie Behringer. Sie trainiert heute die U16 Juniorinnen des Deutschen Fussball-Bundes und war 16 Jahre im Profi-Sport tätig. Von klein auf träumte sie von einer Fussballkarriere: «Ich weiss noch, dass ich einmal im Bett lag und irgendwie so einen Wunsch hatte: ’Boah, das will ich unbedingt werden, ich will irgendwann mal in Freiburg spielen in der Bundesliga und dann auch danach Nationalspielerin werden’.» 

Dieser Wunsch wurde schnell konkret. Dank einer Fussball-begeisterten Familie und vier Brüdern kickte sie fast täglich. Dies bald auch in einem Verein – damals noch in einem gemischten Juniorenteam. Nach dem Wechsel auf ein Frauenteam startete Behringer richtig durch: «Ab da ging es dann international auch los.»  

An ihr erstes internationales Spiel kann sie sich noch gut erinnern: «Das war das Four Nation Turnier in China. Ich durfte im ersten Spiel direkt spielen, was für mich unfassbar anstrengend war, weil ich das Niveau gar nicht gewohnt war.» 

Höhepunkte 

«Das schönste – gerade auf nationaler Ebene – waren die zwei Titelgewinne mit Bayern München, als wir die Deutsche Meisterschaft gewonnen haben und das zweimal hintereinander!» Auch international hatte sie Erfolg. So war sie im Team, das 2016 bei Olympia die Goldmedaille gewonnen hat.   

Aber es gab auch Tiefpunkte: «Klar hatte ich auch Rückschläge und ich glaube, das gehört zu jeder Profikarriere irgendwo dazu. Das macht mich auch stärker. Mein Rückschlag, der mir immer in Erinnerung bleibt, war 2013. Da war die EM in Schweden.» 

Gott ist da 

Sie war bis kurz vor der Frauen-Europameisterschaft 2013 immer eine Stammspielerin in der Nationalmannschaft. Kurz vor der Anreise überbrachte ihr die Trainerin schlechte Neuigkeiten: «Mel, du bist im Moment nicht unter den besten Elf!» Damit stand eine Entscheidung an: Mitfliegen, um die Ersatzbank zu drücken oder sich gegen die neue Rolle entscheiden und zu Hause bleiben. Für sie war klar: «Ich will auf jeden Fall mit!» Dies wurde mit einem kurzen Spieleinsatz belohnt. Mehr Einsatzzeit in wichtigeren Spielen bekam sie nicht.  

 «Ich weiss noch, dass ich aufs Zimmer gegangen bin und erstmal geheult habe», das Verständnis gegenüber dieser Entscheidung der Trainerin blieb aus. Im Zimmer schlug sie die Bibel auf und las Jeremia, Kapitel 17, Vers 5: «Ich, der Herr, sage: Mein Fluch lastet auf dem, der sich von mir abwendet, seine Hoffnung auf Menschen setzt und nur auf menschliche Kraft vertraut.»  

«Das war dann für mich so ausschlaggebend, dass ich eigentlich so das ganze Vertrauen immer in die Trainerin gesetzt habe. Die Trainerin entscheidet; wenn sie irgendeine Entscheidung trifft, dann ist es so.» So richtete Melanie ihr Vertrauen ab sofort von dem Menschen – also ihrer Trainerin – weg, hin zu Gott. 

Neue Kraft  

Alles, was sie konnte und hatte, lag nun in Gottes Hand. Es wurde wieder erträglich, auch mit der neuen Rolle umzugehen, und sie war total gelöst. Die nächsten Monate ging es für sie wieder bergauf. Bei der WM 2015 in Kanada konnte sie wieder vermehrt spielen – immer noch in der Rolle als Ersatzspielerin. Dies zahlte sich aus: Bei Olympia war sie wieder Stammspielerin – und das sogar auf ihrer Lieblingsposition: «Ja, für mich war das dann eigentlich das perfekte Turnier. Wir wurden Olympiasieger.» Das war nicht ihr einziger Erfolg an diesem Turnier, denn sie wurde zur Torschützenkönigin gewählt. 

Im Nachhinein ist sie dankbar für die EM 2013: «Das war perfekt, was Gott da gemacht hat! Ich glaube, besser hätte der Weg auch gar nicht sein können.» Sie bekam ein neues Verständnis für Teamkolleginnen, die nicht Stammspielerinnen waren, und wusste, wie sie mit Angst und Druck umgehen konnte: «Wenn ich Jesus das nicht anvertraut hätte, dann wäre es wahrscheinlich in eine ganz andere Richtung gegangen.» Sie ist überzeugt, dass sie noch viel mehr darüber lernen kann: «Das ist so ein lebenslanger Prozess, dass man das wirklich realisiert. Mit Jesus hast du eigentlich schon alles erreicht!» 

Datum: 13.06.2024
Autor: Debira Murri
Quelle: Livenet / Fussball mit Vision

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