«Eine der schwersten Zeiten»

«Duck-Dynasty»-Sadie spricht offen über postnatale Depression

Die Autorin, Rednerin und «Duck Dynasty»-Star Sadie Robertson Huff (24) spricht über ihren Kampf mit postpartalen Ängsten nach der komplizierten Geburt ihrer Tochter im Mai 2021. Ihr christlicher Glaube half ihr schliesslich bei der Bewältigung – heute ermutigt sie nun andere Menschen mit ihrer Geschichte.
Sadie Robertson Huff (Bild: Instagram)
Familie Huff

Sadie Robertson und ihr Mann Christian Huff haben am 11. Mai 2021 ihr erstes Kind, das Mädchen Honey James Huff, bekommen. Diese Zeit war aber nicht nur schön. Sadie sagt, dass die Geburt ihrer Tochter «nicht ganz so gelaufen ist wie geplant» und die daraus resultierenden körperlichen Schmerzen, die sie ertragen musste, sie sehr belastet haben.

Die Motivationsrednerin verriet, dass die Schmerzmittel, die sie anfangs einnahm, ihr ein «falsches Vertrauen» gaben, während sie im Krankenhaus war. Denn zuhause war alles anders. «Ich hatte mehr Schmerzen als jemals zuvor in meinem ganzen Leben. Ich lag einfach auf der Couch und fing an, so sehr zu weinen. Ich konnte nicht aufhören zu weinen.»

Die «wirklich, wirklich schlimmen körperlichen Schmerzen» hörten erst einen Monat später auf. Das Unbehagen und die emotionale Belastung führten dazu, dass sie postpartale Angstzustände entwickelte.

«Was wäre, wenn?»

Die Angst ist auf den Geburtsvorgang zurückzuführen. Als ihre Tochter entbunden wurde, blieben ihre Schulter und ihr Knie in Sadies Beckenknochen hängen, was den Vorgang von wenigen Sekunden auf über zwei Minuten verlängerte. Obwohl ihre Tochter wie durch ein Wunder durchkam, atmete sie erst Augenblicke später.

«Nach der Geburt waren so viele Emotionen im Spiel, dass ich die Angst nicht wirklich bekämpfen konnte, wie ich es normalerweise tue. Plötzlich befand ich mich in einem Zustand der Angst. Ich habe gar nicht gemerkt, dass es sich so sehr angestaut hat.»

Die Gedanken begannen zu kreisen: «Was, wenn es noch eine Minute länger gedauert hätte und sie es nicht geschafft hätte? Was, wenn ich zu viel Blut verloren hätte? Was, wenn der Sauerstoff tatsächlich zu lange abgeschnitten wurde und sie einen Hirnschaden davonträgt?» All diese Was-wäre-wenn-Fragen kreisten ständig um sie.

«Toxische Gehirnspirale»

Sie wurde immer ängstlicher und fragte sich: «Ist sie wirklich gesund? Hat sie das wirklich durchgestanden? Stimmt etwas mit ihr nicht?» Ihren inneren Dialog bezeichnet sie als «toxische Gedankenspirale», die in extremer Angst mündete.

«Ich habe nicht einmal bemerkt, dass diese Gedanken mir den ganzen Tag über nachgingen und dass ich all diese Angstgefühle hatte, dass sich meine Brust sehr eng anfühlte und ich nicht normal atmen konnte.»

Ihre Kämpfe teilte sie mit niemandem, weil sie eigentlich so «glücklich» war, Mutter zu sein. «Ich war so freudig. Ich war so überwältigt von diesem Wunder. Ich verstand nicht, wie ich so glücklich und so freudig sein konnte, aber auch so viel Angst erlebte. Man muss sich nicht nur für eines dieser Gefühle entscheiden. Man muss sich nicht nur für die Angst entscheiden und damit die ganze Freude verdrängen. Man muss sich nicht nur für die Freude entscheiden und die Angst ausschalten. Sie gehen tatsächlich irgendwie Hand in Hand.»

Angst aus Liebe

Sadie erklärt: «Der Grund, warum ich so ängstlich war, ist, weil ich sie so sehr liebte und ich so glücklich war, ihre Mutter sein zu dürfen. Aber nur weil es rational gesehen Sinn macht, dass ich eine gewisse Angst hatte, heisst das nicht, dass es das ist, womit ich leben muss oder woran ich mich festhalten muss.»

Der Reality-Star sprach schliesslich während eines Familienfilmabends mit ihrem Mann über ihren Kampf. Zu ihrer Überraschung gestand ihr Mann, dass auch er nach den Komplikationen während der Geburt mit der Angst kämpfte. «Er öffnete sich mir und sagte: 'Ich eigentlich auch. Es war schwer für mich. Zu sehen, wie du unter den Schmerzen leidest, war schwer. Als du in den Wehen lagst, war es so schwer, das zu sehen.' Wir mussten uns beide öffnen. Wir wollten es nur nicht, weil wir nicht den Eindruck erwecken wollten, undankbar zu sein. Aber eigentlich war es das überhaupt nicht. Es war, dass wir so dankbar waren, dass wir nicht wussten, was wir mit diesen riesigen Emotionen anfangen sollten.»

Glaube trägt

Sadie Robertson Huff begann mit einer Therapie und dem Schreiben von Tagebüchern. Und sie stützte sich auf ihren christlichen Glauben, um Heilung zu finden.

«Die Angst hat mir wirklich die Süsse des Moments geraubt, die ersten zwei Wochen, in denen ich dieses Wunder erlebte. Ich kam mit meiner Geschichte an diesen Punkt, an dem ich mir dachte: 'Ich kann in Angst leben, ja. Ich kann hier sitzen und mich fragen: Was wäre wenn? Was hätte passieren können? Oder ich kann so leben, als wäre ein Wunder geschehen.' Ich kann nicht erklären, warum es mir gut geht und warum es ihr gut geht, aber uns beiden geht es gut und ich muss einfach dankbar sein und Gott danken.»

Dankbarkeit half

Sadie erinnert sich: «Die Dankbarkeit, die ich in meinem Herzen habe, begann, meine Angst zu verschieben. Jetzt ist es die grösste Ehre meines Lebens, Mutter zu sein. Ich liebe es, Honey James' Mutter zu sein. Mein Mann und ich sind ein Team bei all dem. Ich würde es nicht für die ganze Welt eintauschen.»

Auch kann sie nun freudig in die Zukunft blicken: «Ich kann es kaum erwarten, die kommenden Zeiten zu sehen. Ich bin dankbar für das, was wir bisher erreicht haben, aber ich bin auch sehr gespannt darauf, wohin wir gehen und was wir auf dem Weg dorthin lernen werden.»

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Datum: 28.07.2021
Autor: Jeannie Ortega Law / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet

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