Weihnachtsgottesdienste im Irak abgesagt
Irakische Gemeindeleiter haben den Eindruck, dass die Regierung nicht genug tut, um die Rechte der Christen sicherzustellen. In einem Statement, das nach einem gemeinsamen Treffen in einem Kloster in Erbil verfasst und am 28. November veröffentlicht wurde, drücken sie ihre Sorge zur aktuellen Situation aus.
«Christen sind weder eine Minderheit in ihrem Heimatland, noch eine Community oder importierte Ware. Sie haben tiefe Wurzeln im Irak. Sie sind weiterhin präsent. Christen hatten vor und nach dem Aufstieg des Islam eine Rolle, die in der Geschichte des Iraks verwurzelt ist, in Mesopotamien, dem Land der ‘Anfänge’ und der ersten Zivilisationen. Sie bilden einen grundlegenden Teil dieses kulturellen, sozialen und nationalen Erbes», heisst es in dem Schreiben.
Christen stehen unter Druck
Christen seien von Natur aus friedlich, trotzdem stünden sie unter Druck, litten unter Angriffen und man versuche, ihnen ihre Häuser und Eigentum wegzunehmen. Dies sei der Grund, weshalb viele das Land verlassen haben. «Wir befürchten jetzt, dass der Staat weiterhin nicht eingreift, um die Recht der Christen zu erhalten und ihnen Gerechtigkeit zu verschaffen und ihnen ihr Eigentum zurückzugeben – aber niemand antwortet uns auf unsere Forderungen!»
Respekt gegenüber Opfern
Zudem hatten viele von ihnen die Gottesdienste an Weihnachten und Neujahr abgesagt. Hintergrund ist der Krieg zwischen Israel und Hamas sowie der tragische Brand bei einer Hochzeit in Karakosch Ende September, bei dem 133 Christen ums Leben gekommen waren. Aus Respekt den Opfern gegenüber wolle man zum Jahresende nicht feiern. «Die Events werden auf Gebete und kirchliche Rituale beschränkt aus Respekt gegenüber den Opfern von Karakosch und dem Heiligen Land», heisst es in dem Schreiben.
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Datum: 23.12.2023
Autor:
Rebekka Schmidt
Quelle:
Livenet / Open Doors UK