Israel und die Bärtierchen

Land der Bibel bringt Leben auf den Mond

Zwar ist die Raumfähre «Genesis» auf der Mond-Oberfläche zerschellt, dennoch hat Israel Weltraum-Geschichte geschrieben: Vermutlich leben nun wegen des Unfalls tausende Bärtierchen auf dem Erdtrabanten. Es wären die ersten wirklich bekannten Lebewesen, die nun permanent ausserhalb unseres Planeten leben.
Bärtierchen
Kurz vor der misslungenen Landung machte die Raumsonde «Beresheet» noch ein Selfie

Statt auf dem Mond zu landen, zerschellte die israelische Raumfähre im April 2019 auf dem Mond. Doch Israel plant nun eine zweite Raum-Mission.

Dennoch könnte mit dieser Raum-Mission erstmals Leben auf einen Himmelskörper ausserhalb unseres Lebens gebracht worden sein. «Gibt es jetzt Leben auf dem Mond?», fragt beispielsweise «Zeit Online». Mit der israelischen Raumsonde seien wohl tausende Erdlebewesen auf den Mond transportiert worden, heisst es weiter. Die mikroskopisch kleinen Bärtierchen (auf lateinisch Tardigrada) gelten als Überlebenskünstler.

«Überlebenschance gross»

Sie können Jahrzehnte ohne Nahrung überstehen, sind resistent gegen grosse Hitze und Kälte und Raumstrahlung, wie jene auf dem Mond. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit minim, da ihnen – um sie in Ruhestand zu versetzen – vor dem Start Wasser entzogen wurde.

Um wieder wach zu werden, müssten sie an Wasser, Sauerstoff und Nahrung gelangen. «Wir glauben, dass die Überlebenschancen der Bärtierchen äusserst gross sind», bilanziert Nova Spivack, vom wissenschaftlichen Team der «Arch Mission Foundation». Diese war für den Transfer der achtbeinigen Tierchen verantwortlich, berichtet «20 Minuten».

Als siebte Nation Mond umkreist

2024 ist die nächste Mondlandung geplant, bei der die USA je einen Astronauten und eine Astronautin auf dem Mond landen lassen wollen – möglich, dass sie dann nicht die einzigen Lebewesen auf dem Erdtrapanten begegnen.

Der Bau der Sonde hatte rund 100 Millionen US-Dollar gekostet, verhältnismässig bescheidene Mittel angesichts der Tatsache, dass Mondlandungen bisher Milliarden-Projekte waren. Die ausgeklügelte Bauweise könnte für Raum-Missionen von Nationen und Konzernen zum Vorbild werden. «Genesis II» ist bereits in Planung.

Trotz des Scheiterns von «Genesis I» könne man stolz sein, da durch diese Mission ein «Apollo-Effekt» entstanden sei, heisst es von den Verantwortlichen. Tausende junge Israelis seien von der Technik begeistert worden. Israel ist die weltweit siebte Nation, die den Mond umkreist hat und – auch wenn es anders geplant war – erst die vierte Nation nach Russland, den USA und China, welches Raum-Schrott auf dem Erdtrabanten hinterliess. Und Israel ist wohl das erste Land, das weitere Lebewesen auf den Mond brachte.

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Datum: 12.08.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Die Zeit / 20 Minuten / welt.de / deutschlandfunk.de / BIN / BCN / JNS / SpaceIL

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