Hoffnungsgeschichten

Arabische Christin erhält Niere von ermordetem Juden

Zehn Jahre lang hatte die arabische Israelin Randa Aweis auf eine Niere gewartet – und erhielt sie jetzt von einem jüdischen Organspender, der in den Unruhen der Stadt Lod ermordet worden war.
Randa Aweis und Dr. Abed Halaila kurz nach der Nieren-Transplantation. (Bild: David Z. Harris / HWZOA)

Inmitten vom unlösbar scheinenden Nahostkonflikt gibt es immer wieder kleine Hoffnungsschimmer – persönliche Geschichten des Friedens und der Annährung und Freundschaft zwischen Christen, Muslimen und Juden. So wurde in diesen Tagen die Geschichte von Yigal Yehoshua und Randa Aweis bekannt. Der 56-jährige Yehoshua wurde während Ausschreitungen zwischen Arabern und Juden am 17. Mai in der Stadt Lod getötet. Auf dem Rückweg von der Synagoge waren Steine auf ihn geworfen worden. Er hinterliess seine Frau und zwei Kinder.

«Es muss Frieden geben»

Währenddessen brauchte die arabische Christin Randa Aweis dringend eine neue Niere. Die 58-jährige Mutter von sechs Kindern hatte bereits seit zehn Jahren auf eine passende Spenderniere gewartet – und erhielt jetzt eine von Yigal Yehoshuas Nieren, der eingetragener Organspender war. «Ich konnte es nicht glauben», sagte sie in einem Interview im Hadassah Medical Center in Jerusalem. «Sie haben mich gerettet!» Und über den Spender erklärte sie: «Die Leute sagen, dass er ein guter Mann war, niemandem etwas angetan hat, warum wurde er dann ermordet? (…) Es muss Frieden geben zwischen den Juden und den Arabern, echten Frieden!»

Die Unruhen gingen laut CBN News hauptächlich von arabischen Israelis aus, die 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Sie seien zwar Staatsbürger, dürfen auch wählen, würden aber weitgehend diskriminiert – und identifizierten sich häufig mit den Palästinensern und ihren Anliegen, was eine Kluft zu den jüdischen Israelis schlage.

Unendlich dankbar

Randa Aweis ist nun jedoch eng mit der jüdischen Familie Yehoshuas verbunden. Während die Polizei die Mordverdächtigen bereits festgenommen hat, sprach die Araberin am Telefon mit Yigals Witwe. Nun möchte sie die Familie besuchen oder zu sich nach Hause einladen, sobald sie sich von der Transplantation erholt hat. «Yigal hat mich gerettet und egal wie oft ich der Familie und jedem Danke sage, reicht das nicht aus...»

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Datum: 02.06.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN News

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