Angehörige der Pfingstbewegung

Eritrea: 30 Christen wegen Gebet verhaftet

Eritrea geht scharf gegen alle Glaubensgemeinschaften vor, die nicht zu den vier anerkannten Gruppen gehören. Vor kurzem wurden 30 Mitglieder der Pfingstbewegung ins Gefängnis gebracht, weil sie Gebetstreffen abhielten.
Präsident Isaias Afwerki

Die Menschenrechtsorganisation Berhane Asmelash of Release Eritrea erklärte gegenüber der BBC, dass 30 Christen an drei verschiedenen Orten nahe der Hauptstadt Asmara verhaftet worden seien. Bereits vor einigen Wochen hatte die Polizei 141 Christen – 23 Männer, 104 Frauen und 14 Jugendliche – im Gebiet Mai Temenai in Asmara verhaftet. Polizeioffiziere führen offenbar andauernde Razzien und Überfälle in Privathäusern durch, wo sich Angehörige von nicht-registrierten Glaubensgemeinschaften, vor allem pfingstliche Christen, zum Gebet treffen. Verhaftete werden nur freigelassen, wenn sie ihrem Glauben abschwören.

Immer mehr Kontrolle

Die Regierung Eritreas erklärte vor 17 Jahren alle Pfingstgemeinden für illegal und anerkennt nur vier Glaubensgemeinschaften, nämlich die Orthodoxe Kirche, den Sunni-Islam, die Römisch-Katholische Kirche und die Evangelisch-Lutherische Kirche von Eritrea. Andere religiöse Gruppen werden vom Staat als Instrumente ausländischer Regierungen betrachtet. Die Spannungen zwischen den Kirchen und dem Staat in Eritrea nehmen in letzter Zeit zu, weil die Regierung komplette Kontrolle über alle religiösen Organisationen und Einrichtungen beansprucht, einschliesslich privater Schulen, Spitäler und Waisenhäuser. Dies, obwohl die christlichen Einrichtungen eine wesentliche Hilfe in einem Staat leisten, in dem zwei Drittel der Menschen unter der Armutsgrenze leben.

«Afrikanisches Nordkorea»

Eritrea wird von Menschenrechtsorganisationen wegen des brutalen Regimes unter Präsident Isaias Afwerki als «Nordkorea von Afrika» bezeichnet. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert das Land an 7. Stelle in der Hitliste der schlimmsten Christenverfolgungsländer.

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Datum: 22.06.2019
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN News

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