Wegen Homo-Statements

Event mit Franklin Graham in Liverpool abgesagt

Der Evangelist Franklin Graham darf nicht in Liverpool auftreten. Wegen seiner Aussagen zu gleichgeschlechtlichen Paaren stellt der Betreiber des Veranstaltungsortes sein Konferenzzentrum nicht mehr zur Verfügung. In einer Stellungnahme rechtfertigt Graham seine Position.
Franklin Graham (Bild: Wikipedia / Autor: Matt Johnson)

Im Rahmen einer Acht-Städte-Tournee durch das Vereinigte Königreich sollte Franklin Graham am 12. Juni 2020 in Liverpool auftreten. Doch daraus könnte nichts werden: «In den vergangenen Tagen wurden wir auf eine Reihe von Aussagen aufmerksam gemacht, die wir als unvereinbar mit unseren Werten betrachten.»

Mit dieser Begründung stornierten die Betreiber des Liverpooler ACC-Konferenzzentrums eine Evangelisations-Veranstaltung des amerikanischen Evangelisten Franklin Graham. Der Schritt sei notwendig, weil «wir das Gleichgewicht zwischen der Redefreiheit und der spaltenden Wirkung, die diese Veranstaltung in unserer Stadt hat, nicht in Einklang bringen können». Das ACC-Liverpool bezieht sich dabei auf Aussagen Grahams, in denen er gleichgeschlechtliche Ehen als «Sünde» und den Islam als «sehr böse Religion» bezeichnete.

Warnung vor «gefährlichen Ansichten»

Vorrausgegangen war eine Protestaktion gegen den Auftritt des US-Evangelisten. Gleichstellungsaktivisten in Liverpool hatten eine Petition gegen Graham gestartet. Sie befürchteten, dass die Veranstaltung zu «hasserfüllter Mobilisierung anregen und die Sicherheit unserer LGBTQ-Gemeinschaft» gefährden könne.

In einem Brief hatte sich die Gruppe «Liverpool City Region Pride» an den Vorstand des Konferenzzentrums, den Stadtrat und den Bürgermeister Liverpools gewandt. Darin warnten die Aktivisten vor den «gefährlichen Ansichten» Grahams und forderten die Absage der Evangelisationsveranstaltung, berichtet der britische Sender BBC.

Liverpools Bürgermeister Joe Anderson begrüsste nun die Absage. «Unsere Stadt ist eine vielfältige Stadt und stolz auf seine LGBTQ-Gemeinschaft.» Er sei froh, dass «Hass und Intoleranz» nicht unkommentiert blieben.

Graham lädt LGBTQ-Gruppe zu Anlass ein

In einer Stellungnahme am Montag wies Graham die Anschuldigungen zurück. Er wolle keine «hasserfüllte Rede» halten. «Ich bin gekommen, um das Evangelium zu verkünden.» Er sei weiterhin überzeugt, dass Gott Homosexualität als Sünde definiert. Aber Gott gehe sogar noch weiter, «indem er sagt, dass wir alle Sünder sind» – das schliesse ihn selbst mit ein. Weiterhin lud Graham die LGBTQ-Gemeinschaft zu seinen Veranstaltungen ein. Die Botschaft, die er verkünde, sei eine Nachricht der Hoffnung. Gott könne jedem vergeben.

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Datum: 31.01.2020
Autor: Martin Schlorke
Quelle: PRO Medienmagazin | www.pro-medienmagazin.de

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