Aad Peters will mehrere Archen auf Europa-Tour senden
Livenet: Aad Peters, Sie arbeiteten viele Jahre beim Fernsehen und in Freizeitparks, waren in über 60 Ländern tätig, da würde man sich doch einen Sportwagen kaufen, Sie aber legten sich eine Arche zu – weshalb?
Ich habe einen Wagen mit einem starken Motor, denn ich legte 90'000 Kilometer zurück, um all die Dinge für den Innenausbau der Arche zu transportieren und Besprechungen zu besuchen.
Als es möglich war, die Arche zu erwerben, wusste ich, dass ich zwei Probleme haben würde: Kaufe ich sie nicht, habe ich ein Problem, weil ich es hätte tun sollen. Und wenn ich sie zulege, dann wartet enorm viel Arbeit auf mich.
Aber ich arbeitete schon in Parks, zum Beispiel bei Disney und machte während rund 30 Jahren jede Woche eine halbe Stunde Fernsehen – ich habe viel gesehen. Und so dachte ich, beim Kauf vor eineinhalb Jahren, dass dies ein schönes Podium ist, um in Europa einen biblischen Themenpark für alle Menschen zu machen, nicht einzig für Christen, sondern auch für Menschen, die sich für ihren kulturellen Hintergrund interessieren. Vieles kommt nach Europa. und so ist es sehr wichtig zu wissen, was die eigene Kultur ist. Man sollte wissen, was in der Bibel steht und das Buch kennenlernen.
Zuerst wollten Sie bis Mitte Oktober 2011 in Köln ankern, nun sind Sie immer noch da – weshalb?
Zuerst wurden wir gar nicht erst reingelassen, wir sollten fünf Kilometer ausserhalb des Stadtzentrums sein. Die Stadt dachte, wir wären ein missionierendes Kirchenschiff. Zweimal traf ich den Oberbürgermeister, nichts geschah. Beim dritten Mal klopfte ich dann bei seinem Mitarbeiter auf den Tisch und sagte: «Es kann doch nicht sein, dass in ganz Deutschland über den Islam geredet wird, und dann kommt erstmals ein biblischer Themenpark nach Köln, und sie schicken ihn fünf Kilometer aus dem Zentrum weg!» Drei Wochen später erhielten wir einen guten Platz beim Schokoladenmuseum im Zentrum von Köln.
Sie erwarteten nicht, dass die Arche sehenswert ist. Das ganze kostete drei Millionen Euro, das ist nicht billig – und es ist auch nicht billig gemacht. Auch die Museen um uns herum sagten, dass sie das nicht erwartet hätten. Zuerst erhielten wir drei Monate. Und dann wurden wir gefragt, ob wir nicht länger bleiben könnten. Nun bleiben wir bis Mitte September hier, dann geht es zurück nach Holland.
Kommen Sie mit der Arche auch einmal in die Schweiz?
Wegen der Höhe des Schiffs können wir nur etwa bis Mannheim fahren, dann sind die Brücken zu tief. Darum wollen wir ein zweites Schiff machen, bei dem der obere Teil hydraulisch abgesenkt werden kann. So könnte man bis zum Schwarzen Meer fahren und auch in die Schweiz. Mit diesem Schiff war mir wichtig, zu sehen, wie man einen solchen biblischen Themenpark macht. Jetzt weiss ich es und kann das auch mit anderen Schiffen machen. Es ist möglich, dass wir künftig mit mehreren Archen auf Tour gehen.
Wir waren auf der Internationalen Tourismus-Messe in Berlin und wurden dort von der Stadt als Teil von Köln präsentiert. Das war interessant: Köln präsentierte das Bibelschiff.
Haben Sie da schon einen Zeitplan?
Nein, aber wenn Sponsoren und Helfer da sind, dauert es vielleicht zwei Jahre. Diese Arche hier bestand bereits roh, und in acht Monaten bauten wir sie innen aus. Die Geschichte beginnt im obersten Stock mit Adam und Eva. Man geht über die verschiedenen Stockwerke durch die ganze Geschichte hindurch, Moses, Abraham, Noah, Salomo. Mitten im Schiff steht der Baum des Lebens und im neuen Testament ist dann Jesus quasi der Baum des Lebens, wenn man an ihn glaubt, erhält man ewiges Leben. Die Wurzeln des Baums, enden in Kreuzform im Rumpf. Ein Kreis der sich schliesst.
Mit mehreren Schiffen hätten sie eine Arche-Reederei ...
Unsere Arche kommt gut an, und so können wir das mit mehreren Schiffen so machen. Die können nach Russland, Spanien, Israel. Ganz Europa, die Donau, da sind viele Schiffe, die diese Masse haben. Und wenn man es gut organisiert, kann die Arche zum Beispiel alle zwei Jahre vorbeikommen.
Sie leben nun länger auf der Arche als einst Noah?
Oft nennen mich die Leute Noah. Aber ich habe nicht viel mit ihm gemeinsam. Sie wissen, wie das endet, mit Noah. Er rettete die Welt, aber er endete mit einem Alkoholproblem. Und er lebte noch 350 Jahre. Also ich möchte nicht noch 350 Jahre leben, nachdem ich die Welt gerettet hätte. Er war der erste, bei dem über Wein berichtet wurde und es zu einem Exzess kam.
Das aber ist für mich einer der besten Beweise dafür, dass die Arche existiert hat. Das macht sie greifbar.
Die Arche Noah ankert noch bis Oktober 2012 auf dem Rhein im Kölner Stadtzentrum. Innerhalb eines Jahres besuchten rund 80'000 Leute das Schiff, darunter auch viele Gäste aus der Schweiz.
Webseite:
Die Arche Noah
Datum: 25.05.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch