Selbstmordversuch überlebt

«Es ist ein Wunder, dass ich leben darf»

Von Jugend an fühlt sich Jani K.  nicht gewollt und leidet an heftigen Stimmungsschwankungen. Er beschliesst, seinem Leben ein Ende zu setzen. Dass er heute noch am Leben ist, ist wortwörtlich ein Wunder.
Jani K. (Bild: zVg)

Jani K. wohnt heute in der Schweiz, kommt aber ursprünglich aus Finnland. Seine Mutter ist erst 19, als sie mit ihm schwanger wird und eigentlich ist er kein «Wunschkind». Im Versuch einer Abtreibung tritt der leibliche Vater seiner schwangeren Mutter in den Bauch – dieses Gefühl der Ablehnung wird er auch in seiner Kindheit und Jugend nie los; immer fühlt er sich nicht zugehörig. «Mein ganzes Leben lang begleitete mich das Gefühl, irgendwie fehlte etwas. Obwohl er in der Lehrzeit ziemlich aufblühte und auch eine ganz tolle Zeit erleben durfte.»

Trotzdem ist er ein entdeckungsfreudiges und neugieriges Kind, streunt bei den Grosseltern auf dem Land rum, lernt gerne Menschen kennen. Er lernt gerne Neues, weil er das meiste Wissen als Bereicherung empfindet. Doch als Jugendlicher beginnt er, unter heftigen Stimmungsschwankungen und Depressionen zu leiden.

«Ich kann es mir nicht erklären»

Vieles läuft in seinem Leben schief, er fühlt sich kraftlos und verletzt. Immer wieder hat er Ideen, wie er aus dem Leben scheiden könnte, damit es die anderen ohne ihn leichter haben. In einer dieser Negativspiralen lässt er Wasser in die Badewanne ein, stellt den Fön an, legt sich in die Wanne und schmeisst den Fön ins Wasser. Sofort wird er bewusstlos. «Als ich wieder zu mir kam, war es extrem: Der Strom hat alles gelähmt, ich konnte mich nicht mehr bewegen. Es war furchtbar. Und plötzlich kam doch der Wille wieder: Eigentlich möchte ich ja leben – aber es geht nicht! Und im nächsten Moment stand ich neben der Wanne und in meinem Kopf pfiff es… Ich kann mir nicht erklären, wie ich aus dieser Wanne herausgekommen bin.» Ein Wunder! Heute zeugt eine zwei Zentimeter lange Narbe am Fuss davon, wo der Strom aus dem Körper austrat. «Als ich später Christ war, zeigte mir Gott, dass es seine Treue war, die mich bewahrt hatte.»

Ein Schwarz-Weiss-Film wird farbig

Als Jani eine Ausbildung zum Bankkaufmann beginnt, lassen sich seine Eltern scheiden. «Das Hin und Her war sehr belastend. Da ich keine Familie mehr hatte, wurde meine Clique zu meiner Familie, da bekam ich Anerkennung und Abenteuer. Doch durch den Partylebensstil sank die Motivation für die Lehre.» Er möchte die Lehre schmeissen, aber ein Nachbar ermutigt ihn immer wieder, dran zu bleiben. Zur Belohnung würden sie dann im Restaurant Gotthard essen, meint er.

Der Nachbar ist Christ und erzählt Jani auch von Gott und Jesus und betet für ihn. Auf eine Einladung geht Jani mehrmals mit dem Freund in die Kirche. «Wenn ich in die Kirche rein ging, war ich immer etwas bedrückt, aber nachdem ich beim Lobpreis mitgesungen habe, fühlte ich mich immer leichter. Ich konnte mir das damals nicht erklären.» Es ist Gott, der ihm durch die Musik begegnet. «Ich liebe gute Musik!»

Jani merkt, dass Jesus real ist – aber ihm sein Leben abgeben, will er noch nicht. «Ich hatte mein Leben ziemlich lieb und wollte es nicht Christus geben.» Immer wieder hat er mit Verletzungen, Ablehnung, negativen Gedanken und Depressionen zu kämpfen. Jahre später steckt er in einer tiefen Krise. «Ich fühlte mich innerlich leer und hatte schon viel ausprobiert, um diese Leere zu füllen; Sex, Drugs and Rock'n'Roll.» Als er eines Tages einen Joint dreht, merkt er mit einem Mal: «Im tiefsten Herzen sehne ich mich nach Frieden, nach Liebe…»

Plötzlich ist es, als ob jemand vor ihm steht und er weiss: Eigentlich sucht er Jesus. «In dem Moment war es für mich ganz klar und ich konnte nur sagen: 'Jesus, du bist der, den ich suche!'» In dem Moment kommt Gott in sein Leben. «Vorher war alles wie ein Schwarz-Weiss-Film, aber mehr und mehr kam Farbe in mein Leben.» Er beginnt, für andere Menschen und Situationen zu beten und erlebt Gott dabei. Auch spürt er plötzlich Liebe für andere und für sich selbst. «Ich hatte Freude im Herzen, ein Gefühl des Angekommenseins. Man kann das gar nicht so beschreiben, aber es war eine extreme Veränderung.»

Stabilität durch den Glauben

Seine Taufe ist ein weiterer Einschnitt für Jani – als er danach wieder mal ein paar Züge von einem Joint nimmt, realisiert er, dass dies das Neue, was Gott ihm geschenkt hat, völlig verunreinigt. Nie wieder nimmt er Drogen. Das Zigarettenrauchen versucht er dagegen immer wieder erfolglos zu stoppen. Er stellt sich vor, dass sein Körper ein Tempel des Heiliges Geistes ist und die Vorhänge nach Rauch stinken. Als eine Bekannte in der Kleingruppe durch Gebet vom Rauchen frei wird, glaubt er, dass dies auch für ihn möglich sein kann – gesagt, getan.  «Das Wunder war für mich, dass es nach dem Gebet war, als ob jemand das Verlangen aus mir herausgenommen hätte.» Er hat von einem Moment auf den anderen überhaupt keinen Bezug mehr zu «Parisienne mild».

Es gibt in seinem Leben immer noch emotionale Höhen und Tiefen, er muss hierfür auch ein Medikament einnehmen. Doch: «Durch den Glauben habe ich eine grosse Stabilität auch in meinen Stimmungsschwankungen erlebt. Belastbarkeit im Stress hat aber seine Grenzen. Doch ich habe ich viele neue Freundschaften gemacht, viele Abenteuer mit Gott erlebt und durfte auch andere zu Gott führen.»

Leider ist er noch nicht vollständig geheilt, aber Jani freut sich am Leben. «Ich lebe in einer festen Partnerschaft mit einer tollen Frau, mit der ich den Glauben an Gott teile. Ich mache regelmässig Sport, singe und feiere gerne. Gottvater ist der Hauptgrund dafür, weil er ein Fundament gibt, Stabilität und Frieden schenkt und eine Vaterliebe, die ich so nie erlebt habe. Und ich weiss, wenn es mal nicht so gut geht, dass es wieder besser wird – natürlich auch dann, wenn man Gemeinschaft mit Jesus hat und auf ihn hört!»

Hier erzählt Jani K. im «WunderHeute.TV» seine Geschichte:

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Datum: 15.10.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Jesus.ch / Wunder Heute

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