Fast 800 Vorfälle

Anstieg antichristlicher Hassverbrechen in Europa

Ein Brand auf einer Strasse (Symbolbild)
Die Anzahl Hassverbrechen gegen das Christentum ist in Europa regelrecht explodiert. Laut einer neuen Studie stieg sie 2022 um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Bericht, der von der Beobachtungsstelle für «Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa» (OIDAC) veröffentlicht wurde, zeigt eine Zunahme von Vorfällen wie Brandstiftung, Vandalismus und Drohungen von 519 auf 749 Fälle. Zu den registrierten Übergriffen gehören auch 38 Fälle von körperlichen Attacken sowie drei Morde an Christen.

«OIDAC Europe dokumentiert seit über zehn Jahren antichristliche Hassverbrechen und verzeichnet einen stetigen Anstieg der Zahlen.» Bei den meisten dokumentierten Hassverbrechen gegen Christen handle es sich um Vandalismus, heisst es im Bericht. «Wir haben festgestellt, dass vermehrte Fälle von Vandalismus zu vermehrten körperlichen Angriffen führen.»

Deutschland und Italien vor Frankreich

Deutschland führt die Liste mit 231 Hassverbrechen an, gefolgt von Italien (146), Frankreich (106) sowie Spanien und Polen (je 53). Auf Rang sechs folgt Grossbritannien mit 43 Fällen.

Der Bericht hebt zwei Trends hervor:

  • Ein deutlicher Anstieg von Brandanschlägen:
    Die Zahl stieg von 60 Vorfällen im Jahr 2021 auf 105 im Jahr 2022; ein Anstieg von 75 Prozent. Die Länder mit den höchsten Zahlen waren Deutschland mit 37 Brandanschlägen, gefolgt von Frankreich und Italien mit jeweils 16 Fällen von Brandanschlägen und Grossbritannien mit neun Fällen.
     
  • Ideologische Radikalisierung:
    Ideologische, politische und religiöse Gruppen treiben eine antichristliche Agenda voran. In einigen Fällen führt dies zu neuen Gesetzen, die die Meinungsfreiheit in der Öffentlichkeit einschränken.

Besorgniserregende Brandanschläge

«Brandanschläge sind eine besonders besorgniserregende Form der Gewalt, da sie oft zur Zerstörung von historisch und kulturell wertvollen religiösen Gegenständen, Möbeln oder Kunstwerken führen und die Religionsfreiheit der Kirchgänger direkt beeinträchtigen, da Gottesdienste für längere Zeit abgesagt werden müssen, um das Gotteshaus zu untersuchen und wiederherzustellen», hält der Report fest.

Viele Kirchen haben unwiederbringliche Schäden erlitten, und in einigen Fällen haben die Angriffe auch das Leben von Christen gefährdet.

Meinungsfreiheit eingeschränkt

Das Recht auf freie Meinungsäusserung werde durch neue Gesetze zunehmend eingeschränkt, etwa durch die Definition von «Pufferzonen» rund um Abtreibungskliniken. Christen würden durch diese Form staatlicher Regulierung kriminalisiert, weil sie still auf der Strasse beten.

Die Religionsfreiheit von Christen sei auch durch andere rechtliche Entwicklungen beeinträchtigt worden, schreibt die Beobachtungsstelle für «Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa» weiter. Konkret im Bericht erwähnt werden Gesetze, die Eltern, Pastoren und Lehrer kriminalisieren, wenn sie abweichende Meinungen zu LGBTIQ-bezogenen Diskussionen äussern oder ihre Kinder aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen davon abhalten, sich einer «Hormontherapie» zu unterziehen.

Säkulare Intoleranz bremsen

Die Beobachtungsstelle empfiehlt Regierungsbeamten, die Kommunikation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und religiösen Gruppen zu verbessern, wenn sie Gesetze ausarbeiten, die die Religionsfreiheit von Christen direkt oder indirekt einschränken könnten. Es geht darum, dass Behörden erkennen, dass säkulare Intoleranz zu Selbstzensur unter Christen führen kann. Doch Christen sollen weiterhin frei über ihren Glauben sprechen können.

Der Bericht fordert gleichzeitig die Christen auf, sich mit den Einschränkungen auseinanderzusetzen, mit der Empfehlung: «Beteiligt Euch auf respektvolle und informierte Weise am öffentlichen Diskurs, tragt zum Dialog zwischen Religion und säkularer Gesellschaft bei und baut Brücken zwischen verschiedenen Gruppen.»

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Datum: 21.11.2023
Autor: Kelly Valencia / Daniel Gerber
Quelle: Premier / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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