«Glücklich und zufrieden zu sein ist die moralische Verpflichtung der Christen»
Jeder vierte Deutsche ist aktuell unglücklich. Das ergab eine Umfrage des Sinus-Instituts in Zusammenarbeit mit YouGov vor wenigen Wochen. In den USA sieht die Lage noch schlechter aus, denn dort bezeichnet sich nur jeder Dritte als wirklich glücklich.
Die «Unzufriedenheits-Industrie»
Im krassen Gegensatz dazu haben Christen jeden Grund, glücklich zu sein – und hätten sogar eine «moralische Verpflichtung», glücklich zu leben, empfindet der Autor und Pastor Max Lucado. Der Hintergrund: Lucado ist empört über die Medien und unsere Gesellschaft, die einem ständig deutlich machen, dass einem zum vollkommenen Glück noch etwas fehlt. «Wir stehen unter ständigem Angriff einer Multi-Billionen-Dollar-Marketing-Industrie, die uns sagt, dass wir Glück in dem finden, was wir zu uns nehmen, was wir fahren, das Diplom an der Wand, was wir im Schlafzimmer oder im Sitzungsraum tun – dass das Glück von äusseren Einflüssen abhängt», erklärte Lucado im Relevant-Podcast.
Er selbst habe das erlebt, als er nur kurz die Sportergebnisse im Fernsehen anschauen wollte. «In 90 Sekunden wurde ich bombardiert, und zwar von drei Fernsehspots, die mir mitteilten, dass ich nicht genug Haare habe, jünger aussehen sollte und dass 'echte Männer' einen Jeep fahren. Und das in nur 90 Sekunden. Multiplizieren Sie das mal mit 100 solcher Botschaften am Tag…»
Der Welt einen Gefallen tun
Aus diesem Grund sei das Glücklichsein «eine richtige moralische Obligation, die wir haben», denn nur Christen wissen, dass dieser Zustand nicht in äusseren Situationen und Umständen zu finden ist. «Wir tun der Welt einen Gefallen, wenn wir das Glück verfolgen – nicht Selbstsucht, sondern Zufriedenheit. Wenn wir wirklich eine Art der Zufriedenheit finden, die nicht an äusseren Umständen hängt, dann werden wir zu einem besseren Familienmitglied, einem besseren Arbeiter, einem besseren Gesellschaftsmitglied und in der Kirche auch zum besseren Kirchenbesucher.»
Eine biblische Begründung
Der Pastor ruft Christen dazu auf, in die Offensive zu gehen. Die Bibel sei voller Vorschläge, wie man Glück und Zufriedenheit finden kann, die nicht von anderen Menschen oder Situationen abhängig ist. «Wenn ich mehr wie Christus sein möchte, dann wache ich jeden Tag auf und frage: 'Wie kann ich andere Menschen glücklich machen?' Deshalb sind die Bibelverse, in denen 'ein jeder dem anderen' oder 'einander' vorkommt, so tiefgehend und praktisch. Es gibt über 50 dieser Verse und sie ermutigen uns zu vielen Dinge, einander zu lehren, einander zu vergeben, einander zu lieben, einander ermahnen, einander anweisen, miteinander geduldig sein.»
Diese Verse haben laut Lucado ganz viel mit der eigenen Zufriedenheit zu tun. «Die gute Nachricht ist, wenn ich heute glücklich sein möchte, muss ich einfach zwei oder drei dieser Anregungen nehmen und sagen: 'Heute werde ich geduldig mit jemandem sein.' Oder 'Heute werde ich jemanden ertragen.' Oder 'Heute werde ich jemandem vergeben.' Ich setze diese Worte in die Praxis um. (…) Während ich versuche, ein Lächeln auf das Gesicht der anderen zu zaubern, entsteht bei mir selbst ein Lächeln im Gesicht.»
Biblische Aufforderungen
Auch Autorin Alli Worthington erklärte gegenüber The Christian Post, dass Gott in der gesamten Bibel sein Volk immer wieder auffordere, glücklich und zufrieden zu sein. «Es gibt Gebote wie 'Freut euch!', 'Habt keine Angst', 'Seid guten Mutes', 'Seid dankbar'», so Worthington. «Das einzige wahre Glück finden wir, wenn wir in unserem Leben Gott suchen. Wenn wir seinen Geboten folgen, finden wir das einzige Rezept für Zufriedenheit und Glück.»
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Datum: 06.07.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / The Christian Post