«Flying Fijians»

Von Gott zum Rugby-Märchen getragen

Der Spieler Waisea Nayacalevu leitet seine Mannschaft an
Erneut schreibt das Rugby-Team aus Fidschi Geschichte. Die Insulaner stiessen in Frankreich bis ins WM-Viertelfinale vor. Etliche Mitglieder des Rugby-Teams zählen auf Gott.

Erst vor kurzem geriet der «Tages-Anzeiger» völlig zu recht kunstvoll ins Schwärmen: «Ihre Namen lesen sich wie Poesie: Simione Kuruvoli, Semi Radradra, Te Ahiwaru Cirikidaveta. Viel mehr Vokale gehen kaum. Viel mehr Heldenstatus auch nicht nach diesem bemerkenswert historischen Sonntagabend von Saint-Étienne. Historisch – man muss es so sagen.»

Was war geschehen? An der Rugby-WM in Frankreich hatte Fidschi gerade Australien in der Gruppenphase mit 22:15 gebodigt. Australien? Australien gehört zu den Giganten im Rugby – zwei der bisherigen zehn WM-Titel gingen an die Nation aus «Down Under». Dazu gesellen sich zwei Silberränge, einmal Bronze sowie ein vierter Rang. Oder anders gesagt: Wer im Rugby etwas erreichen will, muss an Australien vorbei.

Erst jetzt, im Viertelfinale, musste sich Fidschi gegen England beugen – Australien verpasste dagegen die Viertelfinals (und im Halbfinale stehen jetzt Argentinien, England, Neuseeland und Südafrika; Livenet berichtete vom Glauben von Südafrika-Captain Siya Kolisi).

Auf biblischen Werten basiert

Etliche der Fidschi-Rugby-Helden zählen auf Gott. Der Athletik-Chef des fidschianischen Teams sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Strategie des Teams auf «Prinzipien basiert, die alle in der Bibel stehen».

In besagtem Spiel gegen Australien wurde Josua Tuisova zum Mann des Spiels gewählt. Er sagte laut «Premier»: «Zuallererst will ich Gott, dem Allmächtigen, den Ruhm und die Ehre zurückzugeben – er hat uns die Stärke gegeben.» Weiter dankte er «der Familie zu Hause für ihre Gebete und Unterstützung».

Naca Cawanibuka, der das fidschianische Siebener-Rugby-Team (hier wird mit 7 statt mit 15 Athleten gespielt) zu zwei aufeinanderfolgenden olympischen Goldmedaillen in Rio 2016 und Tokio 2021 führte, sagt, dass die meisten im Spieler im Team Kraft aus der Bibel und dem Glauben an Gott schöpfen. «Wenn man sich den Hochleistungssport anschaut, handelt es sich bei allem um Prinzipien und Werte, die in der Bibel dargelegt werden. Sei es bezüglich Ehrlichkeit, Fleiss, Beharrlichkeit, Belastbarkeit, harte Arbeit, mentaler Fokus und Geschlossenheit im Team. Und es wird eine Bruderschaft, wenn Liebe hereinkommt.»

«Es steht in der Bibel»

Cawanibuka beschreibt vier Säulen des Teams, die alle «biblisch begründet» seien: Ehrlichkeit, Disziplin, Konsequenz und Genuss. «Ehrlichkeit und starke Disziplin, all diese Grundsätze stehen in der Bibel. Und die Jungs haben dies von klein auf gehört.» Es gehe darum, diese Prinzipien und Werte zu leben.

Cawanibuka sagt, dass die biblische Natur der Werte, die den Methoden des Teams zugrunde liegen, ihr Umfeld, ihre Identität und ihre Stärke von ihren Rivalen unterscheidet. «Es gibt ein grösseres Leben abseits des Spielfelds, in dem diese Werte und Prinzipien sehr wichtig werden. Denn es trägt dich über das Rugby-Spiel hinaus, wenn du das Trikot ausziehst. Und das ist etwas, was unser Rugby-Programm zu etwas ganz Besonderem macht.»

Unvergessener Gold-Gospel-Chor

Das Männer-Rugby-Team von den Fidschi-Inseln errang, wie beschrieben, an den vergangenen olympischen Spielen die Goldmedaille im Siebner-Rugby. Nach dem Triumph sang die Mannschaft die Hymne «E Da Sa Qaqa», einen Teil davon auch in englischer Sprache. Übersetzt lautet der Text: «Wir haben überwunden, wir haben überwunden, durch das Blut des Lammes, im Wort des Herrn. Wir haben überwunden.»

Dies eindrücklich, ergreifend und mit fantastischen Stimmen. Wie der «Guardian» damals berichtete, sind Lobpreis- und Anbetungslieder für das Rugby-Team der Fidschi-Inseln keine Seltenheit. Siebner-Rugby-Mannschaftskapitän Jerry Tuwai sagte: «Wir beginnen immer mit unseren Gebeten und Liedern, und wir enden immer mit unseren Gebeten und Liedern.»

Zum Thema:
Billy Vunipola über Krisen: «Gott hilft, den Stress im Leben zu mildern»
«Diese Liebe kannte ich nicht»: Nach öffentlichem Chaos fand Südafrika-Captain zu Jesus
Rugby-Spieler Jacob Stockdale: «Das Christentum war immer ein grosser Teil meines Lebens»

Datum: 17.10.2023
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung