Michelangelo ins Visier geraten

Jesus verbindet die Kulturen

Michelangelos Werke in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan
Nun ist auch das 500 Jahre alte Werk Michelangelos einer Anti-Rassimus-Aktivistin ins Visier geraten. Gott – um den es in der Kritik geht – ist das pure Gegenteil: Er verbindet Menschen, Kulturen und Kontinente.

«Das Bild, das ich benutze, ist jenes von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle, wo Gott in einer Wolke ist und all diese Engel sind. Er streckt die Hand aus und berührt – ich weiss nicht, wer das ist – David oder so», sagte Robin DiAngelo. Nun, das berühmte Bild, das die Pädagogik-Professorin scharfen aber historisch unkenntlichen Auges ins Visier nimmt, zeigt die Erschaffung Adams.

Robin DiAngelo, die eigentlich als Anti-Rassismus-Aktivistin arbeitet, schiesst leider regelmässig und ziel(un)genau weit über das Ziel hinaus, wenn sie etwa im «Guardian» sagt: «Rassismus ist ein Problem der Weissen. Er wurde von Weissen konstruiert und geschaffen, und die letztendliche Verantwortung liegt bei den Weissen.» Oder in einem Buch: «Weisse Identität ist von Natur aus rassistisch.»

Michelangelo problematisch

Kürzlich bezeichnete es DiAngelo als problematisch, dass auf dem ikonischen Fresko Gott, Adam und die Engel alle weiss sind. «Das ist die perfekte Konvergenz von weisser Vorherrschaft und Patriarchat.» Katholisch erzogen, habe sie als Kind viele solcher Bilder gesehen.

Michelangelos «Erschaffung Adams» wurde um 1512 an die Decke der Sixtinischen Kapelle gemalt. Die Vermutung liegt nahe, dass der Künstler vor mehr als 500 Jahren der Vorstellung folgte, selbst als Ebenbild Gottes geschaffen worden zu sein. Und deshalb eben weiss. So, wie man es sich damals in der westeuropäischen Kultur vorstellte – genau so, wie man es sich in der afrikanischen Kultur vorstellte: Krippenfiguren in Afrika haben in der Regel einen dunklen Teint.

Jesus, der Mensch zwischen den Kulturen

Jesus Christus selbst muss einen dunklen Teint gehabt haben – denn Jesus war ein Mann aus dem Nahen Osten. Jesus sah also kaum wie ein hellhäutiger Schwede mit blauen Augen und langen blonden Haaren aus, auch wenn lange Zeit ein solches Bild von ihm gezeichnet wurde.

Wahrscheinlich sah er so aus, wie die Menschen im Nahen Osten heute aussehen: braun. Nicht schwarz, nicht weiss. Jesus verband also nicht nur durch seine Worte, sondern auch durch seine Herkunft.

Er ist auch heute erfahrbar

Er baute die Brücke zwischen Gott und den Menschen, aber er überbrückte auch die Gräben zwischen den Menschen und durch seine Herkunft auch zwischen den Völkern. Und er lebte geographisch in der «Mitte», wo Afrika, Asien und Europa zusammentreffen.

Jesus ist viel interessanter, als er heute zum Teil gemacht wird. Er ist auch heute erlebbar. Die Bibel dokumentiert sein Leben und beschreibt, wie man mit ihm in Kontakt kommen kann.

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Datum: 05.05.2024
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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