Moby in der Schweiz

Ein Leben für die Tiere

Moby
Sein Hals-Tattoo: «Schütze das Unschuldige, verteidige das Verletzliche». Mit starker Lebensberufung setzt sich der vielseitige Künstler Moby gegen Gewalt und für Tierrechte ein. Der angesagte Musiker spielte soeben das Abschlusskonzert seiner Tour.

Die Vielfalt an Menschentypen in der Familie Gottes ist schier grenzenlos. Sie setzen sich für das ungeborene Leben, gegen Hunger, für die Schöpfung, wahrheitsgetreue Theologie und vieles mehr ein. Richard Melville Hall (59) ist einer, der alles in den Dienst für Tiere gestellt hat. Seit er persönlich das schöne Schicksal seiner genesenen Katze miterlebte, fühlt er mit und setzt sich gegen Ungerechtigkeit ein. 100 Prozent der Tourneerlöse werden aktuell an europäische Tierrechts-Organisationen weitergegeben.

Bekannt ist der einflussreiche Komponist und DJ besonders für seine Filmsoundtracks zu den «Bourne»-Streifen und James Bond.

Bibellehrer, Philosoph und kritischer Christ

Moby studierte in jungen Jahren Religion und Philosophie. «I love Christ», sagte er einmal und liess sich aber nie in eine Schublade stecken. Dafür ist er zu sehr Künstler und denkt weiter und tiefer. Eine Zeitlang lehrte er andere über die Aussagen Christi und war überzeugt, dass Jesus göttlich ist. «Wenn ich sage, ich liebe Christus und liebe die Lehren Christi, meine ich das im einfachsten und naivsten Sinne», zitiert ihn Wikipedia.

Moby ist ein Künstler, der sich auch kritisch über die «sogenannten Christen» äussert, zu viel an deren Verhalten findet er nicht korrekt und hat dann seine Mühe. Dann wiederum entdeckt man ein strahlendes Kreuzchen mit den Buchstaben LRSC oberhalb seines Wangenknochens – also im Gesicht! Ja, seinen ganzen Körper zieren zahlreiche Tätowierungen. Es soll zeigen, dass er für Love (Liebe), Reason (Verstand), Service (Dienst) und Compassion (Leidenschaft, Mitgefühl) einsteht; und das Kreuz, dass er täglich daran erinnert werden will, das Kreuz/Bewusstsein dafür zu tragen.

In eine «Hippie-Welt» geboren

«Meine Mutter war ein Hippie… Nicht mal für eine Sekunde hatte ich das Gefühl, in dieses konservative, reiche Vorstadtamerika zu gehören», so Moby, der in einer nonkonformen, gesellschaftskritischen Welt aufwuchs. Als 22-Jähriger begann er mit seinem veganen Lebensstil und kam 1999 mit dem Album «Play» zum musikalischen Durchbruch. Tatsächlich ist der Spitzname Moby vom bekannten Roman «Moby Dick» abgeleitet, der von seinem Ur-Ur-Grossonkel geschrieben wurde.

Bescheidener Moby macht Mega-Musik

Allseits bekannt ist der Technoide für «Extreme Ways» der «Bourne»-Filme, das schlussendlich zur erfolgreichen Erkennungsmelodie wurde. Ebenso schuf er einen Bond-Remix zu «Tomorrow Never Dies», und das Lied «Why Does My Heart» dürfte vielen schon mal im Ohr hängen geblieben sein.

Die absolute Überflieger-Scheibe «Play» wurde zum Megaseller, unter anderem mit 3fach Schweizer Gold und 6fach Platin im UK. Seine Musik widerspiegelt das feinfühlige Wesen, aber auch seine energiegeladene Art, die mächtig einheizen kann. Früher flirtete Moby mit der Punkmusik. Er spielt Gitarre, Drums/Perkussion und natürlich Piano/Synthesizer und ist Techno-DJ.

Mit über 20 Millionen verkauften Alben lebt er eine der längsten und eigenwilligsten Karrieren. Diesen grossen Einfluss weltweit, sieht er selber bescheiden: «Seltsamerweise mag ich es nämlich gerade nicht, mich selbst oder meine Karriere zu ernst zu nehmen. Ohne Weiteres könnte ich 500 Musiker und Songwriter nennen, die ich für wesentlich besser halte als mich. Ich habe schlicht das Glück, dass ich ab und zu an Musik arbeite und sie jemandem zu gefallen scheint.»

Lebens- und Tierschützer

«Du sollst nicht töten!» Sein offensichtliches Anliegen mit diesem Tattoo für Tierrechte wurzelt in der Geschichte, wie Moby eine Katze aus dem Abfall rettete und sie quickfidel wurde. Er schwor sich damals, keinem Tier und keinem Lebewesen Gewalt anzutun – so entstand sein unumstössliches Herzens-Engagement. «Mit Hilfe meiner Mum und mir, und der Hilfe des Dackels George, kümmerten wir uns um Tucker, und er wuchs zur fröhlichsten und gesundesten Katze auf, die ich jemals kannte», so der berühmte Veganer.

Konzert mit «Walk With Me Lord»

Am 25.September, beim Abschluss der Europatournee in Lausanne, verwundert es nicht, wenn vor dem Konzert pausen- und ausnahmslos Werbung für Tierrechts-Organisationen und Aufrufe fürs persönliche Engagement auf dem Screen laufen. Was mit dem gregorianisch meditativen Singsang aus «My Weakness» startete, ging zu fulminanten Power-Liedern wie «Bodyrock» über und weiter zu Welthits wie «Why Does My Heart». Obwohl es ein ruhiges Lied ist, markierte «Walk With Me» einen absoluten Konzerthöhepunkt. Das bekannte Cover, was auch schon Tina Turner sang, zeigte mit folgenden Zeilen, dass die geistliche Dimension in Mobys Leben aktuell geblieben ist: «Geh mit mir Herr, ganz allein, diese Reise der Tränen… Nimm meine Hand… Lass mich schlafen…Herr» (aus dem Englischen übersetzt).

Die kleine Europatournee mit sieben Daten entstand nach zehn Jahren Pause. Die Idee war, wieder Mal «live» Musik mit Publikum zu zelebrieren; besonders, da es 2024 mit dem 25-Jahr-Jubiläum von «Play» einhergeht. Bei der virtuosen siebenköpfigen Band stachen Violine, Cello und zwei Sängerinnen heraus.

Sprudelnde Kreativität und Kooperationen

David Bowie gehört zu der Menge Stars, mit denen Moby schon zusammenarbeitete. Ebenfalls bestehen christliche Referenzen wie Bono von U2, aktuell Gregory Porter oder der soeben verstorbene Kris Kristofferson. Zudem erwähnt er die Band «Orchestral Manoeuvres in the Dark» (OMD) als grosse Helden: «Ohne sie hätte ich wohl nie elektronische Musik gemacht.»

Nebst den Büchern und Fotografien zeugen vor allem die persönlichen Comicfiguren von seinen kreativen Outputs, die regelmässig erscheinen – seine Homepage ist übersät davon. Da können sich die Fans noch auf viel Geistreiches und Unterhaltsames freuen.

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Datum: 05.10.2024
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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