Beat Christen

117 Meter abgestürzt – drei Wunder erlebt

Beat Christen
Beat Christen ist als erster Beter im Bundeshaus bekannt. Letztes Jahr stürzte er bei einer Pilgerreise 117 Meter in die Tiefe – er hätte sofort tot sein können. Aber Beat Christen hat drei Wunder erlebt. Auf das vierte wartet er noch.

«Das Bundeshaus ist ein Ort, wo Gottes Präsenz besonders wichtig und nötig ist», erklärt Beat Christen seine langjährige Motivation, für die Politik zu beten. Eigentlich hätte er 1991 als Grossrat im Kanton Bern sein politisches Wirken beginnen können. Doch erreichte ihn der Ruf von Gott, als Beter ins Bundeshaus zu gehen. «Damals entdeckte ich in 1. Timotheus Kapitel 2, Verse 1-6 eher zufällig, dass Gott uns auffordert, für die Regierenden und Verantwortungsträger zu beten.» Zusätzlich segnete ihn eine Person mit den Worten: «Überall, wo du die Fusssohlen hinlegst, wird Gott dir das Land geben.» (Josua Kapitel 1, Vers 3). So kam er 1992 erstmals in das Parlamentsgebäude und setzte sich während der Session auf die Besuchertribüne, um für die politische Führung des Landes zu beten.

Insgesamt 30 Jahre war er in den Wandelhallen präsent und betete für Menschen in Verantwortung. Mit der Zeit erhielt er einen offiziellen Badge für den freien Zutritt und wurde so zum «Lobbyist des lieben Gottes» (SRF). Im Bundeshaus erarbeite sich Beat Christen ein erstaunliches Netzwerk. So unterstützen zum Beispiel auf seine Initiative hin 94 National- und 19 Ständeräte aus allen Fraktionen und aus allen Regionen einen Gebetsaufruf an die Schweizer Bevölkerung zum eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag, schrieb die Neue Zürcher Zeitung. Auch wurde Beat Christen jeweils von verschiedenen Parteien zum Fraktionsausflug eingeladen. Nationalrat Ulrich Giezendanner sagte über ihn: «Als gläubiger Christ lese ich gerne im Buch ‘La Suisse existe’ von Beat Christen. Der Mann ist oft in der Wandelhalle im Bundeshaus anzutreffen und erörtert mit uns Politikern auf diskrete, angenehme Art ethische und religiöse Fragen.» 

Spektakulärer Unfall am Vierwaldstättersee

2011 wurde Beat Christen offiziell pensioniert. In seinem «Unruhestand» blieb er weiter in Bewegung. Er hatte sich auf Basis des Segens von 1979 «überall, wo ich meine Fusssohle hinstelle, wird Gott mir das Land geben» zum Ziel gesetzt, einmal pro Jahr betend und segnend quer durch die Schweiz zu pilgern. Das tat er mal von Nord nach Süd, von Ost nach West oder vom Genfersee zum Bodensee. Im Juni 2023 erlebte er auf seiner 13. Wanderung einen tragischen Unfall: Er wanderte entlang dem Vierwaldstättersee an der Axenstrasse: «Ich kann mich an nichts Aussergewöhnliches erinnern. Es war auch nicht besonders gefährlich», erklärt er rückblickend. Auch die anschliessende polizeiliche Untersuchung hatte nichts ergeben. Tatsache ist aber, dass er entlang der Felswand 117 Meter hinunterstürzte, wie das Foto der Polizei zeigt. 

Dabei hat er drei Wunder erfahren: Erstens, dass er den Sturz überhaupt überlebte. Zweitens, dass er nach einer Phase der Bewusstlosigkeit kurz erwachte, bemerkte, dass er seine Beine nicht bewegen konnte und daraufhin im Stande war, die Rega (Schweizerische Rettungsflugwacht) anzurufen. Das dritte Wunder war, dass er nach dem Sturz nicht Urnersee landete und ertrunken ist, sondern zwei Meter vom See weg am Rande der Böschung. Auf das vierte Wunder wartet er noch, weil er seine Beine bis heute nicht mehr bewegen kann und im Rollstuhl sitzen muss. Dem Chefarzt im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil erklärte er daher: «Ich kenne den Chefarzt vom Universum persönlich. Mit ihm bin ich nach wie vor im Gespräch; er ist zuständig für Heilungen.»

Engagement in Schlüsselbereichen

Beat Christen ist im oberaargauischen Lotzwil BE in der Käserei als eines von vier Kindern aufgewachsen. Er wurde zuerst Maschinenmechaniker, Ingenieur und Lehrer. Mit Bibel und Christentum hatte er lange nichts am Hut. «Ich war Atheist, antiautoritär, ein 68er», erinnert er sich. Bis er in den 1970er-Jahren die Bibel las – es war eine Offenbarung. Sie gab ihm Antworten, die er gar nicht gesucht hatte. Die Bibel zeigte ihm einen Lebensentwurf, der ihn in ­seinem Innersten überzeugte. Er fand in Gott eine Autorität, die er akzeptieren wollte: «Gott hat mich berufen.» 1979 wurde er von der VBG angestellt und wurde unter anderem Pionier im Bereich Firmengebet. «Ich habe mich naiv den Aufgaben gestellt. Gott liess mich Erfahrungen auf dem natürlichen Weg sammeln.» 

Der tragische Unfall hat ihn nicht erbittert. Im Gegenteil: Schon in Nottwil ermutige er am Essenstisch andere Patienten: «Auch ihnen habe ich gesagt, dass ich den Chefarzt des Universum kenne. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.» Rückblickend spürt der heute 78-jährige Beat Christen eine riesige Dankbarkeit für alles, was er bewirken und erleben konnte. Er ist dankbar für alle Leute, die er kennenlernen durfte. So erhält er auch heute Besuche aus der ganzen Schweiz. 

Nach sechs Monaten «im schönste Zimmer mit Blick auf den Sempachersee» in Nottwil fand er einen Platz im Alters- und Pflegeheim Cristal in Biel. Dort bewohnt er eine autonome Wohnung mit Unterstützung der Spitex, wo er selbst aufstehen und kochen kann. Das Heim ist genau gegenüber der Landeskirchlichen Gemeinschaft «jahu!», wo er einige Leiter schon seit 30 Jahren kennt. «Da fühle ich mich wohl. Meine Hoffnung und mein Bezug zum allmächtigen Gott sind ungetrübt vorhanden. Ich habe die Gnade des Glaubens erlebt. Das ist weder Verdienst noch Errungenschaft, sondern ein Geschenk.» Gelegentlich kann er noch Leute begleiten und coachen. An die Schweizer Christenheit richtet er die Bitte, dass sie sich um die Schlüsselbereiche der Nation kümmern, die unsere Gesellschaft prägen: Politik, Wirtschaft, Medien, Forschung, Schule und Bildung. «Wir haben nur zwei Möglichkeiten: mitzuprägen oder geprägt zu werden. Das Gebet ist die Strategie der (Ohn-)Macht. Wir sollten diese Strategie viel mehr nutzen!»

Dieser Artikel erschien bei Dienstagsmail.

Zum Thema:
Im Bundeshaus: Christen danken Parlamentariern
Schweizer MAF-Pilot Simon Zingg: «Dass ich lebe, ist ein Wunder Gottes»
Jesse Hutch: Vertrauen in Gott: Er überlebte Rafting-Unfall wie durch ein Wunder

Datum: 06.03.2025
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Dienstagsmail Nr. 861

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung