«Mein Altes – dein Neues»

Ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft

Kleidertausch
Kürzlich lud die FEG Langenthal zum Kleidertausch: Zum fünften Mal wurde die Aktion «Mein Altes – dein Neues» organisiert. Ein Projekt, das Menschen aus den unterschiedlichsten Hintergründen verbindet; und sich zum Nachahmen empfiehlt.

Die Idee ist einfach und wirkungsvoll: Menschen bringen im Voraus Kleider, die sie nicht mehr brauchen, und andere können sich am Veranstaltungstag kostenlos bedienen. Manuel Glanzmann, einer der Initiatoren, beschreibt die Atmosphäre so: «Manchmal stehen die Leute sogar Schlange, um vom Angebot zu profitieren.» Die Veranstaltung in der FEG Langenthal zieht Menschen aus allen Bevölkerungsschichten an – Migranten, Menschen, die auf Nachhaltigkeit setzen, und solche, die finanziell darauf angewiesen sind.

In jedem Jahr sind nun mehr Leute erschienen. Mitorganisatorin Lisa: «In jedem Jahr gibt es mehr Kleider und mehr Menschen, die kommen. Im ersten Jahr hatte es noch Platz in der Aula.» Inzwischen ist alles rappelvoll. «Was gleichgeblieben ist: Die Organisatoren sind sich in jedem Jahr unschlüssig, wo sie was platzieren sollen.»

Hemmschwellen abbauen

Besonders bemerkenswert ist, wie der Tausch auch Menschen anzieht, die sonst nie einen Fuss in die Kirche setzen würden. «Es ist spannend, wie wir ein Angebot geschaffen haben, durch das Leute, die sonst nie hierher kommen würden, plötzlich einmal im Gebäude waren», beobachtet Manuel Glanzmann. Es geht darum, Hemmschwellen abzubauen und zu zeigen, dass eine Kirche nicht nur ein heiliger, sondern auch ein menschlicher Ort ist.

Auch Leute aus dem Quartier fanden den Weg zum Anlass in der Gemeinde. Lisa: «Wir förderten den sozialen Zusammenhalt, indem wir die Besuchenden zum Bleiben eingeladen haben, bei Hot-Dogs, Kaffee und Kuchen, den Freiwillige gebacken haben. So konnten sie in einem schönen Ambiente verweilen.»

Nachhaltigkeit im Fokus

Der nun zum fünften Mal durchgeführte Kleidertausch ist am Puls der Zeit. In einer Zeit, in der Konsum und Überproduktion allgegenwärtig sind, setzt «Mein Altes – dein Neues» ein wichtiges Zeichen. «Wir leisten einen Beitrag, die Überproduktion zu reduzieren», betont Manuel Glanzmann. Besonders Kinderkleidung finde oft neue Besitzer, denn sie wird schnell zu klein und ist oft noch in gutem Zustand.

Kleider, die nach der Veranstaltung übrigbleiben, finden dennoch eine Weiterverwendung. «Am Ende bleibt immer viel übrig», erklärt Manuel Glanzmann. Im letzten Jahr wurden 30 bis 40 110-Liter-Säcke voller Kleider an die Organisation AVC übergeben, die diese an Bedürftige in Osteuropa weiterleitet.

In diesem Jahr waren es 70 Säcke, allerdings nicht mehr alles solche mit 110-Liter-Fassungsvermögen. Und neben AVC werden laut Mitorganisatorin Kim auch das «Spiis & Gwand» Zofingen, und der Raum vom Verein «Hoppipolla» im Thunstetten-Quartier in Langenthal berücksichtigt.

Stöbern leicht gemacht

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die herzliche Stimmung, die durch die vielen freiwilligen Helfenden geprägt war. Die Kleidung war sorgfältig nach Frauen-, Männer- und Kinderkleidung sowie nach Jahreszeiten sortiert, was das Stöbern erleichterte.

Lisa: «Mir bleibt in besonderer Erinnerung – wie schon in früheren Jahren – wie erstaunt die Menschen sind, dass die Kleider wirklich kostenlos sind und welche Freude sie haben, wenn sie etwas finden. Es gibt Kleider, die jemanden nicht so stehen, durch ein solches Projekt aber von jemandem gefunden werden können, dem es das Herz erwärmt.»

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Datum: 10.03.2025
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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